Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

130 Bronze — Hohe Gefäße 
Die abgebildeten Vasen 
(Abb. 190—193) zeigen die 
Entwicklung der Stile, von 
der großzügigen einfachen 
Form zu der immer stärker 
geschwungenen Außenlinie 
und von der mit Muster 
bedeckten oder mit ein- 
fachem Reliefband ver- 
zierten Fläche mit runden 
Henkeln, bis zur eleganten 
Füllung mit abgepaßtem 
Muster und unproportio- 
nierten Griffen, die reich 
modelliert sind. Wenn ım 
Pokutulu auch der Stil 
der letzten Vase der Shang- Abb. 195 Vierseitige Vase 
zeit (1766—1122 v. Chr.) Snsiadendem Hals und Fuß“ | 
Abb. 194 Vierseitige Vase (Tsun) mit zugeschrieben wird, so halte rand, Tierkopfhenkel, Spi- 
Drachengriffen, Bronze, antikes Relief- ralenmuster, Bronze, antiker | 
  
  
  
ornament, Sammlung Knuth, Tsinanfu, ich aus stilkritischen Grün- (A S Be Kokkan) 
18. oder 19. Jahrhundert i . e ae us: Seishin Kokkan 
(Originssufnahme) den diese frühe Zeit für Tori & 8 19 
Text s. 8. 129 wenig wahrscheinlich. 
In der Sungzeit hat 
der später zu erörternde (S. 146) mittelasiatische Mischstil die Form ins Schlanke 
(Abb. 196, 197) gezogen. Es sind nicht mehr Flüssigkeitsgefäße, die im schmalen 
Fußrand den notwendigen Stützpunkt für den massigen Kessel haben, sondern 
elegante Ziergeräte, bei denen der hohe Fuß und die aufdringlichen Henkel als 
eleichberechtigte, rein dekorative Faktoren neben dem Kessel erscheinen. 
Dieser Grundform der hohen Vase sind zwei Ausgestaltungen verwandt, 
nämlich die zum breiten, bauchigen Weinkessel (Hu und Yu) und die zum schlanken 
Opfergefäß in Flötenform (Ku). 
Gegenüber den schlanken 
hohen Vasen, mit meist im 
unteren Teile ausgebuchtetem 
Kessel, mit verjüngtem Halse 
und abschließendem Deckel, 
weisen Weingefäße (Hu) 
bestimmte Abweichungen auf. 
Die Dreiteilung ist ebenfalls 
beibehalten, aber der Randfuß 
ist schmal im Verhältnis zum 
mächtigen Mittelkörper und 
ebenso der obere Rand. Der 
Kessel ist eiförmig, nach unten 
verjüngt, und oben auf den | 
stark hervortretenden Schultern | 
  
     
sind kleine Henkel aufgesetzt. 
ae Die Form der abgebildeten 
Abb. 196 Abb. 197 Stücke (Abb. 198, 199) ist vier- 
Abb. 196, 197 Runde und ovale Vasen mit langgezogenem tig 1 u top r- | 
" Kessel und langem, breitem Hals, auf hohem Randfuß mit sertig mit kammartigen Ve | 
seitlichen Griffen, Bronze, antikes Reliefornament, Sammlung zıerungen auf den Kanten. Auf 
Knuth, Tsinanfu, Sungzeit und Mingzeit, 960—1644 
(Originalaufnahme) — Text s. S. 127 den Schultern sind zwischen 
 
	        
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