den Henkelseiten Tier-
köpfe aufgesetzt, und
außer den zwei oberen
Griffen ist noch ein
dritter auf der Vorder-
seite unten, um ein
Umkippen des schwe-
ren Gefäßes bewirken
zu können. Die scharfe
und tiefe Reliefaus-
führung, die unpro-
portionierten Verhält-
nisse der einzelnen
Teile und die scharfen
Kammverzierungen
entsprechen in der
Ausführung den früher
erwähnten Gefäßen
(Abb. 183), die von
den Japanern dem
1. Jahrtausend zu-
geschrieben werden.
Derselben Zeit gehört
eın ähnliches Stück
(Abb. 200) in runder
Form an, bei dem der Bauch sich unten erweitert und Henkel fehlen.
Weingefäße ohne und mit Bügel
Abb. 198
131
Abb. 199
Abb. 198, 199 Viereckige Weingefäße (Hu) in antiker Form, Tierornamentik,
Tierköpfe in Relief und zwei Seitenhenkeln auf Sehultern, dritter Henkel
vorn am unteren Teil, Bronze mit hohem, scharfem Relief. Links: mit Deckel,
Inschrift:
„Hergestellt zum guten Gebrauch für viele Kinder und Enkel.“
Stil 1. Jahrtausend
(Aus: Catalogue of archaie and other Chinese bronzes by Cl. Cary, New-York,
6)
Die
Ornamentik ist vom Modelleur der Wachsform den Flächen angepaßt. Moderne
Stücke sind, abgesehen von der Qualität des Gusses, schon an der sorglosen
Übertragung der Muster aus Vorlagebüchern , die nicht genau auskommen, zu
erkennen; die Reliefstreifen scheinen wie von Rädern
abgerollt zu sein und laufen an den Enden roh
ineinander.
Eine andere Gruppe
Abb. 200 Weingefäß (Hu)
mit Deckel, Bronze, Tier- u.
Linearornamente auf Mä-
andergrund, in scharfem,
hohem Relief, vor 1000 n. Chr.
(Aus: Kokka, Heft 183, auch
Teishitsu hakubutsukwan
kwansho roku, 1906)
bilden Wasser- oder
Weingefäße (Yu) mit
beweglichen Bügeln
an Stelle der Henkel (Abb.
201, 202). Neben dem festen
Rand kommen drei und sehr
selten vier Füße vor. Die
antiken Arbeiten (Abb. 151, »)
haben eine glatte oder mit
wenigen Reliefstreifen ver-
zierte Oberfläche. Spätere
Kessel erhielten eine sehr
reiche und elegante Ver-
zierung z. B. in Gestalt eines
Fabelwesens mit mächtigen
Flügeln (Abb. 203). Noch
interessanter und kostbarer
ist das ganz merkwürdige
Gefäß (Abb. 204), das ein
verkrüppeltes Monstrum auf
Abb. 201 Weingefäß (Yu) mit Deckel
und Bügel, Bronze, glatt mit Reifen,
stark oxydiert, Musde Cernuschi,
schöne Patina, antiker Stil
(Originalaufnahme)