Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

  
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134 Bronze — Hohe Gefäße 
Flüssigkeiten gar nicht geeignet, und es ist 
z schwer verständlich, die Verwendung aus der 
Gestaltung zu erkennen. Eigenartige, uns 
unbekannte Zufälliskeiten oder Sitten, wahr- 
scheinlich Vorbilder in Ton, werden einst 
die Wahl dieser Form für Flüssigkeitsopfer 
bestimmt haben. Vielfach werden die Gefäße 
in Asien als Trinkbecher bezeichnet, aber 
jeder Versuch würde die Unbrauchbarkeit be- 
weisen, da das Getränk zur Seite des Mundes 
herausfließen müßte. 
Die Verzierung entspricht dem bekannten 
archaistischen Stile. Neben meist runden 
Formen kommen auch eckige vor. Bald ist 
eine breitere (Abb. 206, a,c) Ausführung ge- 
wählt, bald eine fast überschlanke (d, f), die in 
ihrer eleganten Grazie dem sonstigen Stile der 
  
as antiken Zeit wenig entspricht. Die Abbildung 
Abb.210 Rundes Opfergefäß (Tsun) für des der ältesten Zeit zugeschriebenen Stückes 
Wein, in Flötenform, mit ausladendem (Abb. 207) zeigt einen großzügigen, einheitlichen 
Rand u. Wulst mit linearer Ornamentik in { o = 
Relief, Bronze, Choustil, antiker Guß Fluß der Silhouette, der etwas spätere Guß 
en ee a (Abb. 209) läßt bereits die einzelnen Verzierungs- 
elemente stärker kervortreten, während die 
zierliche Ausarbeitung (Abb. 208) den Künstler der Mingzeit kennzeichnet. 
Einige Vasen erscheinen wie aus mehreren Einzelteilen unter stärkerer 
Betonung des Flüssigkeit fassenden Mittel- 
stückes zusammengesetzt (Abb. 210, 151, Ak). 
Diese Gruppe der Flötenvasen unterscheiden 
  
Abb, 212 Vierseitiges Opfergefäß (Tsun) mit aus- 
ladendem Rand und Mittelwulst mit Phönixhenkeln, 
Bronze, antike Tier- und Linearornamentik, mit 
Palmblätterflächen mit Mäandergrund in hohem, 
scharfem Relief, mit Goldeinlagen, Inschrift: „Der 
Vater Kung aus der Manfamilie hat, um ein hohes 
Alter mit langen Augenbrauen zu erlangen, die 
kostbare Vase für die Opfer in der Ahnenhalle ge- 
Tier- und Linienornamentik in hohem, schaffen als ein ewiger Schatz zum Gebrauch für 
scharfem Relief, 1. Jahrtausend die Kinder und Enkel.* 2. Jahrtausend 
(Aus: Kokka, auch Teishitsu hakubutsuk- (Aus: Catalogue of archaie and other Chinese 
wan kwansho roku, 1906) bronzes by Cl. Cary, New-York, 1906) 
Abb.211 Vierseitiges Opfergefäß für Wein 
(Tsun) mit ausladendem Rand, Mittelwulst 
mit plastischen Tierköpfen, Bronze, antike
	        
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