Pfeilvasen — Geschlossene Gefäße 157
It pl, Vase als Spielzeug für Damen zum Stäbchenspiel entdecken (Abb. 220). Die alten
Mn, Chronisten aus der Chou- bis zur Mingzeit berichten über die ernsten Pfeilübungen
hr der Männer zur Schulung von Auge und Hand. Was einst eine militärische
Küuı, Übung für Männer gewesen, wurde in der Rokokozeit der letzten Jahrhunderte
An. zum spielerischen Zeitvertreib im Frauenpalast. Die mehrfachen Ösen (Abb. 219),
dar: besonders die schräge Stellung am Hals und die Öffnungen am bauchigen Gefäße
sowie die reiche Reliefverzierung entsprechen dem veränderten Zwecke. Interessant
ist auch hier wieder zu beobachten, wie das Grundschema der Form beibehalten ist,
aber die Durchführung den jeweiligen Zeitstil sofort erkennen läßt.
Abb. 220 Frauen beim Spiel, Stöckehen in die hohe Vase zu werfen, Pavillons und Brücken mit Frauen
in verschiedenen Beschäftigungen, Gravierung in einer Art Kreideschicht auf Holz. Teil eines Wandschirmes,
als Täfelung verarbeitet im Palast des friesischen Statthalters zu Leeuwarden, jetzt im Reichsmuseum,
Amsterdam. Zugehöriges europäisches Lambris, datiert erste Hälfte des 18, Jahrhunderts
(Originalaufnahme)
Geschlossene Gefäße — Tiergefäße
Eine Reihe von Flüssigkeitsgefäßen (Tsun) lassen in ihrer Form von Tier-
gestalten eine ursprüngliche Verwendung zur Aufnahme des Blutes von Opfertieren
vermuten, aber die chinesischen Chronisten nennen sie Weingefäße, und ihre Ver-
wendung kommt erst in der Chouzeit auf, während. sie in der älteren Shangzeit
unbekannt waren. Hier finden wir nicht den archaistischen Stil der Ornamentik,
sondern den ganzen Körper mit einem in China sonst unbekannten Wolken- und
Eckenmuster völlig überzogen (Abb. 221, a—c). Auch ganz glatte Stücke ohne jede
Verzierung (Abb. 151,d) kommen vor. Die Wahl der dargestellten Tiere, besonders
die Vorliebe für eine Art Rhinozeros (hsi), das sonst in der chinesischen Kunst