148 Bronze — Gefäße — Zweites Jahrtausend
Die Formen blieben einfach
und glatt. Reichere Stücke
kommen mit eingravierten
Pflanzenmotiven vor. Um
die Sauberkeit zu erhöhen
und die Flüssigkeit warmzu-
halten, sind die Metallkannen
häufig innen mit einer ge-
brannten Tonschicht ge-
füttert.
Technisch fand eine viel
präzisere und schärfere Aus-
arbeitung der Ornamente
im einzelnen statt. War ın
der alten Zeit ein weicher
Übergang des Reliefs in die
Fläche bevorzugt, so wird
jetzt jeder Schnörkel stark
herausgearbeitet (Abb. 247).
Es ist charakteristisch, daß
dem nebensächlichen Orna-
mente die gleiche Bedeutung
Abb.251 Räuchergefäß, Pferd, mit durehbrochenem Sattel als Deckel,
aufgezäumt, Seitenleder mit Reliefverzierung, auf eckigem Unter- beigelegt
satz, 18. bis 19. Jahrhundert urd e &
(Aus: Catalogue of archaie and other Chinese bronzes by Ol. Cary, wurde wie 4
| New-York, 1906) den Haupt- nn
Mi formen, und
nt infolgedessen das abgestufte Einordnen der einzelnen Teile in das
| Ganze entsprechend ihrer Bedeutung zu der Gesamtwirkung ganz
We vernachlässigt wurde.
vi In dieser Weise ist
N das antike Vogelgefäß
| (Abb. 221, d, f) zu einem
Haushahn (Abb. 249) um-
geformt, bei dem in klein-
lichster Weise alle Details
ausgearbeitet sind, wäh-
rend der Hahn selbst trotz
eines gewissen Naturalis-
mus, völlig unorganisch wie
ein Kinderspielzeug wirkt.
An Stelle des wuch-
tigen Hippopotamus, in
seiner gedrungenen, dick-
bauchigenGestalt, in ruhi-
ger Pose (Abb. 221, a—e),
sind elegante Pferde und
Hirsche (Abb. 251, 252),
die kokett die Füße heben
und die Köpfe verrenken,
bevorzugt. Aus dem Wein- Abb. 252 Räuchergefäß, Hirsch, mit durehbrochenem Sattel als
fen: . & nn Deckel, aufgezäumt, Seitenleder mit Reliefverzierung, aufeckigem
\ i gefäß ıst ein Räuchergefäß Untersatz, 18. bis 19. Jahrhundert
I) geworden, und aus den (Aus: Catalogue of archaie and other Chinese bronzes
by Cl. Cary, New-York, 1906)