Indischer Stil — Hohlgefäße 181
Abb. 304 Abb. 305 Abb. 306
Abb. 304—306 Runde Büchsen auf Fuß, Deckel mit Knopf aus Gold- und Kupferlegierung. Abb. 304 mit
vergoldetem Knopf, Abb.305 mit pagodenförmigem Deckel. Kais. Sammlung in Shosoin, Nara, 8. Jahrhundert
(Aus: Toyei Shuko, Bd. X)
Die edle Form eines Hohlgefäßes (Abb. 308), als Einheitsmaß für Korn-
It) früchte, entspricht diesem Stil. Es ist eine Nachbildung der sogenannten „Buddha-
schale‘“, die offenbar eine viel ältere Tonform Indiens war. Sicher hat Buddha die
Form nicht erfunden, sondern nur benutzt. In Ton ist die Schale unten sich ver-
jüngend geformt, aber in Bronze ist ein Randfuß hinzugefügt, der häufig, in Er-
innerung an das einstige Vorbild, lose heruntergesetzt ist.
Im kaiserlichen Schatzhause Shosoin zu Nara in Japan sind aus dem 8. Jahr-
hundert einige merkwürdige Arbeiten erhalten. Die elegante, aber undekorierte
Form des mittelasiatischen Mischstiles hat eine besondere Ausgestaltung durch
einen seitlichen Henkel, durch Fuß, Vogelkopfdeckel, Ausguß und Gravierungen
Abb.307 Drei Urnen, von denen zwei mit Deckel, enthaltend, nach Inschrift auf einem Gefäß, die Knochen-
ingtjerisel asche von Buddha, mehrere hundert Perlen aus Stein, Muscheln und Korallen sowie kleine Gegenstände, wie
Blumen aus Silber und Gold; ein Gefäß aus Kristall mit eingeschliffenem Deckel mit Fischknopf; runde
Büchse mit Deckel aus Seifenstein; gefunden 1898 von W.Pepp& in Steinkiste aus einem Stück Sandstein
mit Deckstein, in einem Tumulus im Birdpurgebiet; jetzt im Museum zu Kalkutta, Indien, wahrscheinlich
3. Jahrh. v. Chr.
(Aus: Open Court, Januar 1910)