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Abb. 308 Hohlgefäß als Kornmaß in Form der
„Buddhaschale“, nach unten sich verjüngend, sandtschaften
auf Ringfuß, Bronze, in japanischem Tempel,
8. Jahrhundert
(Aus: Kokka Yoho)
Text s. S. 181
lebhafter Handel zu Wasser und zu Lande. Sicher
sind viele Geschenke mitgebracht und neue Vor-
bilder eingeführt worden (Abb. 559). Aber ähnlich
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Abb. 310 Kanne aus
Silber, mit eingravierten
geflügelten Pferden, ver-
goldeter Deckel als Dra-
chenkopf ziseliert, mit
eingelegten Augen aus
Steinen, angeblich vom
Prinzen Shotoku (572 bis
621) am Hofe der Kaise-
rin Suiko (593—628) ge-
braucht. Kais. Samm-
lung, Tokio, 7. Jahrh.
(Aus: Chihaya, Yamata
no hikari, 1895)
Bronze — Westliche Einflüsse
auf der Körper-
fläche einer Sıl-
berkanne (Abb.
310) erhalten.
Aus Persien
kamen seit der
Sassanidenherr-
schaft und bis
in das 8. Jahr-
hundert unter
den siegreichen
Mohammedanern
wiederholt Ge-
an den chine-
sischen Hof und
es bestand ein
wie die Einflüsse der Jesuiten
auf die Architektur und andere
Kunstgebiete nach ihrer Ver-
treibung fast völlig verschwan-
den, so scheinen auch mit
dem Aufhören des Verkehrs Anb.309 Parfümtopf aus Metall mit
mit Persien die von dort ein- Deckel, wm Kanon ai an
geführten Dekorationsweisen angeblich vom Prinzen Shotoku
ä : s (572—621) gebraucht
teilweise wieder verloren 2 (Aus:Chihaya, Yamata no hikari, 1895)
gangen zu sein. Es waren und BunBn
blieben fremde Kulturtropfen,
die von der chinesischen Kunst nicht völlig aufgesaugt wurden.
Das Dekorationsmotiv der geflügelten Pferde in Doppel-
gruppe (Abb. 310) weist unzweifelhaft nach Persien, und
von dort stammt auch die Form mit dem schlanken Grift
und dem ausgebuchteten Fuß, aber die Linienführung der
Pferde hat niemals ein westlicher Handwerker ausgeführt.
Das Auge des chinesischen Malers hat eine lokale Aus-
arbeitung des fremden Motives bewirkt. Ebenso entspricht
der Drachenkopf als Deckel chinesischen Bronzeformen
(Abb. 233).
Die gleiche westliche Form weist eine Holzkanne aut
(Abb. 311), deren Verzierung rein chinesisch ist und dem
reichen dekorativen Geschmack der Tangzeit entspricht.
Ein ähnliches Oblatendekor, in malerischer freier Weiter-
bildung des älteren mittelasiatischen Mischstiles, ist aut
der berühmten Silberschale (Abb. 312) aus dem Jahre 766
eingraviert. Die galoppierenden und bockenden Pferde, die
Reiterfiguren und Bogenschützen und die gejagten Tiere
sind nach vortrefllichen Malereien kopiert, aber der Graveur
verstand noch nicht, die Einzelmotive als komponiertes
Gemälde auf die Silberfläche zu übertragen. Im Stile der