306 Bronze — -Waffen
Mittelalter und Neuzeit
Neben dem in Ostasien weitverbreiteten einschneidigen Säbel fand auch in China
eine Weiterbildung der Form des Bronzeschwertes mit starker Mittelrippe und zwei
Schneiden in Eisen statt (Abb. 328,d). Der Handgriff endete in eine ovale Öse, und
die in Japan gefundenen Verzierungen mit Vogelköpfen (Bd. I, Abb. 23, 24) ent-
Abb. 340 Prunkschwert, laut japanischem Katalog aus dem 8. Jahrhundert; eines der „hundert Schwerter
des Kaisers“, Griff mit Fischhaut und goldenem Beschlag, Scheide aus Leder, schwarz gelackt, mit geflügelten
Vierfüßlern, Vögeln und Wolken aus Gold eingelegt, dann überlackiert und abgerieben, bis Gold hervor-
schimmert; die Hängerbeschläge in Bergform aus Gold und Silber, die Muster eingelegt mit azurblauen,
roten und fahlgrünen Glasperlen und Kristall, darunter eine scharlachrote. Im Kaiserlichen Schatzhause
Shosoin, Nara, Japan, 8. Jahrhundert
(Aus: Toyei Shuko, Taf. 29)
sprachen der Ausführung in den ersten Jahrhunderten. Am Kaiserhofe wurden
statt der. einfachen Gebrauchswaffen auch kostbar verzierte Prunkstücke, be-
sonders in der nachchristlichen Zeit, getragen. Von diesen Schwertern sind
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Abb. 341 Kurzschwerter mit Scheide. a Griff aus blauem Stein, Scheide Lack mit Auflagen aus Gold und
Silber, durchbrochen in hellenistischer Ornamentik, b Griff mit. geflecktem Rhinozeroshornbelag, Scheide
Laek, Verzierung wie bei a aus Silber, e Griff, Scheide und Verzierung wie bei « mit Steineinlage, d Griff
und Scheide wie bei b, ganze Scheide belegt mit Ranken aus Silber, später Steine und Schnur beigefügt,
e Griff und Scheide aus Aloeholz mit einfachem Beschlag aus Gold und Silber, f Griff aus Aloeholz, Scheide
mit später angefüster Verzierung aus Gold und Silber, durchbrochen in Pflanzenmuster, g Griff und Scheide
strohumflochten, mit Silberbeschlag, im Kaiserl. Schatzhause Shosoin, Nara, Japan, 8. Jahrhundert
(Aus: Toyei Shuko, Bd. IV)