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Schlagwaffen — Stichblätter 209
Abb. 348 Abb. 349
Abb. 348—349 Schwertknauf mit Stichblatt
Abb. 348 vergoldete Bronze, durchbrochen, Rankenornament (gehört zu Abb. 344)
Abb.349 Eisen mit Drachen in $ilbertauschierung, Sammlung Knuth, Tsinanfu, 16.—19. Jahrh.
(Originalaufnahme)
verzierung oder Silbertauschierung, deren Gestalt an altdeutsche Ellenmaße erinnert.
Auf einer chinesischen Illustration fand ich einen europäischen Ritter mit langen
Locken im Kostüme des 17. Jahrhunderts, in der einen Hand ein Schwert und
in der anderen einen Schlagdegen haltend. Auch Keulen (Abb. 346, c,d) kommen vor.
Die Schlagwaffen waren gegen Stofipanzer eine wirkungsvolle Angrifiswafte.
Die antike Bronzeform der breiten Scheibe (8. 197) am Grifi der Schwerter,
zum Schutze der Faust, kam später wieder in Mode. Da in Japan die künstlerische
Verzierung des metallenen Stichblattes erst im 15. Jahrhundert beginnt und
in China ältere Arbeiten nicht bekannt geworden sind, so ist anzunehmen, daß
sie auch auf dem Festlande erst in der Mingzeit oder frühestens unter den
Mongolen in Aufnahme kam. Dieses ist um so wahrscheinlicher, weil Japan
alle Neuerungen vom Festlande, und zwar in einer der Herstellung der Vorbilder
ziemlich nahe liegenden Zeit übernahm. Auf dem Inselreich, wo das Schwert des
erblichen Ritterstandes eine ganz andere Bedeutung als in China erlangt hatte, wurde
die Ausarbeitung des Stichblattes mit großer Virtuosität gesteigert und schließlich
ohne Rücksicht auf den praktischen Gebrauch für Sammlungen von Liebhabern
hergestellt. In China waren die verschiedenen Muster und Techniken (Abb. 348
bis 352) ersonnen, aber ihre Ausführung blieb eine handwerksmäßige Massen-
Abb. 351 Abb. 352
350 Eisen, Relief von Tieren und Wolken mit Silberbelag,
f, vergoldet. Sammlung Knuth,
Abb. 350
Abb. 350-352 Stichblätter für Schwerter. Abb. 1 e
Abb. 351 Eisen, gehämmert, mit Silberspuren, Abb. 352 helle Bronze in Relie
e Tsinanfu, 16.—18. Jahrhundert
(Originalaufnahme)
Münsterberg, Chinesische Kunstgeschichte U 14