278 Töpferei — Mingzeit
Abb. 415 Porzellane, auf Außenseite sämtlicher Stücke eine rote Marke mit dem Stempel Schah Abbas’ des
Großen (1587—1629), im Porzellanhaus (Tsehini-Chane) der Moschee des Scheich Safi (Abb. 417), Import aus
China, Mingzeit, Kaiser Wanli, 1573—1620
(Originalaufnahme Sarre, Berlin, auch in „Sarre, Denkmäler persischer Baukunst“, Abb. 44)
der Glasur beachten, so werden wir um so leichter die blauweiße Massenware der
etwas späteren Zeiten und wiederum die Verbesserung im 17. Jahrhundert erkennen
können. Zugleich werden wir volles Verständnis für die Wertschätzung dieser
besten Arbeiten des 15. Jahrhunderts erlangen, von denen bisher nur sehr wenige
Stücke in europäischen und amerikanischen Sammlungen bekannt geworden sind.
Die Bilder wurden im 15. Jahrhundert von Künstlern nach
Vorlagen guter Malereien auf die Fläche übertragen, später von
Handwerkern in flüchtigem Pinselstrich nach Vorlagebüchern
oder älteren Töpfereien gedankenlos nachgeformt und schließlich
als Massenfabrikation nach auswendig gelernten Typen rein
mechanisch in routinierter Virtuosität als Ornament aufgetragen.
Deshalb. sind. auch zuerst historische und Sittenbilder bevorzugt — auch die
ältesten und besten Delftvasen haben meist Figurenbilder — und später die für
Abb. 416 Porzellane mit Stempeln des Schahs Abbas des Großen (1587—1629), im Porzellanhaus (Tsehini-
Chane) der Moschee des Scheich Safi (Abb.417), aus China importiert, Mingzeit, Kaiser Wanli, 1573—1620
(Originalaufnahme Sarre, Berlin, auch in „Sarre, Denkmäler persischer Baukunst“, Taf. 52)
Text s. S. 279, 280