Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

Porzellan Yungcheng — Europäischer Export 323 
Füllung läßt das Gemälde 
freier und eleganter er- 
scheinen. Die Figuren und 
Landschaften müssen mit 
sicherer Hand auf den 
weißen Grund gesetzt sein, 
da ein Nacharbeiten durch 
Füllung bei dieser Art 
der Dekorierung nicht 
angängig ist. Im allge- 
meinen ist die Technik 
dieser Periode eine sehr 
gute; sowohl der weiße, 
eigenfarbige Scherben als 
auch der Glanz der Gla- 
sur sind von vortrefflicher 
Qualität. 
Unter dem kunstsin- 
nigen und tatkräftigen 
Kaiser Kienlung be- 
  
Abb. 471 Abb. 472 
Abb. 471—472, Blumenyasen. Abb. 471 farbig, auf Fischrogen- 
grund, 45.cm hoch. Abb. 472 weiß gekrackt mit farbigem Relief, 
45cm hoch. Marke Yungeheng, 1723—1736 
(Aus: Grandidier, La Cöramique Chinoise, Taf, XXX) 
kam der Export einen ungeheuren Aufschwung, 
aber auch für den inländischen Markt wurde 
die keramische Industrie vom kaiserlichen Hofe 
angeregt und unterstützt. 
Im wesentlichen blieben alle Modelle und 
Techniken der Kanghiperiode beibehalten, nur 
kam z. B. der blau gepuderte Untergrund außer 
Mode. 
Aus der Zeit der Chinoiserie sind große 
Mengen Porzellan in Europa und Amerika er- 
halten. Fast jedes Schloß des 18. Jahrhunderts 
hatte eine Porzellankammer. Ganze Zimmer- 
wände wurden in Nischen und auf goldenen 
Konsolen mit glänzenden Chinatöpfereien ge- 
schmückt. Kostbare Kamingarnituren gehörten 
zu der Ausschmückung des Louis-XV.-Salon, 
  
Abb. 473 Blumenvase in alter Bronze- \ - { x 
form, farbig auf weißem Grund, 44cm ebenso ganze Service auf die festlich geschmückte 
hoch, aus dem Kaiserlichen Sommer- = ö 
palast, Yungcheng, 1723—1736 Tafel. Der Wertschätzung der Zeit ent- 
idier, La Ceramique Chi- 
a ar SERIE ı , sprechend wurden die Vasen ımd Fehlen 
 
	        
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