Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

  
  
339 Töpferei — Kienlungzeit 
  
Abb. 499 Teller, Hähne mit Päonien, 21 em, Eier- 
schalenporzellan (famille rose) bunt, vorwiegend rot 
in Sehattierungen, Blätter und Wiese grün, Hähne 
orange, rosa und schwarz, Sammlung Pierpont 
Morgan, New-York, Kienlung, 1736--1796 
(Originalaufnahme) 
Abb. 500 Teller, Frau und Kinder, Rand rosa mit 
farbigem Mittelstück, Blumenmedaillons (famille 
rose) Porzellan, Sammlung Pierpont Morgan, New- 
York, Kienlung, 1736—1796 
(Originalaufnahme) 
Es gibt zwei unterschiedliche Arten der Dekorierung der Grundfläche mit 
leuchtendem Rosa-Emaille. Von hervorragender Zartheit sind jene Stücke des 18. Jahr- 
hunderts (Taf. XXT), bei denen die ausgesparten Reserven mit zarten Blumen bemalt 
sind, und der Fond in leuchtendem, angeblich mit Gold hergestelltem Rosa erscheint. 
Die Fläche ist entweder einfarbig oder durch geschickt verteilte Streublumen belebt. 
Der Eindruck ist so zart und duftig wie keine andere Porzellandekoration, weder 
vorher noch nachher. 
Ganz anders wirken jene Stücke, deren Herstellung im 18. Jahrhundert begann 
und unter Taokwan (1821—1850) besonders gepflegt wurde.!) Bei ihnen ist 
  
Abb. 501 Teller, ausgesparte Medaillons, mit 
Menschen, Vögeln und Blumen auf Rankengrund. 
Grund Goldarabesken, Blumen rosa, Blätter grün, 
Medaillons farbig, 21 em, Eierschalenporzellan, 
Sammlung Pierpont Morgan, New-York, Kienlung, 
1736—1796 
(Originalaufnahme) 
der Grund mit einer opaken rosa oder 
roten, aber auch gelben oder grünen 
Fläche gedeckt. Die lackartigen Farben 
sind meist kräftig und haben eine ge- 
ringe Leuchtkraft. Die ganze Fläche 
ist mit Arabesken überzogen, und die 
Muster werden durch eingravierte Linien 
oder flachen Reliefauftrag stark betont 
(Abb. 496, 497). Die ausgesparten Re- 
serven sind mit Bildern nach chinesi- 
schen Gemälden gefüllt. Die Wirkung 
1) Der Curiohandel hat diese Art 
Porzellane „Peking“- oder „Graviata“-Ware 
genannt. Die Bezeichnung „Peking“ kommt 
daher, weil der Hof in Peking derartige 
Waren an Europäer in den letzten Jahr- 
hunderten wiederholt verschenkte. Natürlich 
wurde diese Art mit allen anderen Porzellan- 
arten gemeinsam in Chingtechen hergestellt, 
und die Bezugnahme auf die Hauptstadt ist 
völlig irreführend.
	        
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