350 Steinarbeiten
Abb.519 Schalen aus Speckstein und Nephrit, mit Reliefarbeit, a mit zwei Henkeln in Eideehsenform, b Aster
mit Blumen, e mit Henkel in Eideehsenform, d Lotosblume mit Blättern außen und Sehildkröte innen, e mit
Blumen und Ranken. Im Grünen Gewölbe, Dresden, 18. Jahrhundert
(Originalaufnahme)
zeigen den Luxus der letzten Jahrhunderte. Von
den nachweisbar ältesten Stücken in Teheran ver-
danke ich Sarre die Abbildung einer Schale mit
Drachenhenkel (Abb.520) aus dem Ende des 16. Jahr-
hunderts. Der Drache ist großzügig erfaßt gegen-
über der spielerischen Zierlichkeit in den letzten
Abb.520 Steinschale mit dem Stempel
) Schah Abbas’des Großen (1587—1629), Jahrhunderten. Die einfache Schale hat ein
im Porzellanhaus der Moschee des e E : : :
Schech Safi,Import ausChina,Mingzeit, schlichtes Ornament eingraviert, wie es antike
| Ende des 16. Jahrhunderts
(Originalaufnahme Sarre, Berlin) Bronzen aufweisen. Dagegen in der überfeinerten
und naturalistischen Zeit des 18. Jahrhunderts
(Abb. 519 rechts oben) ist die dünne Schale eleganter
gebuchtet, und der Drache klettert mit einem unruhig ausgearbeiteten Körper
umher, ohne dem Auge des
Beschauers einen festen Stütz-
punkt zu. gewähren. Aus
dem stilisierten Wolkenorna-
ment sind plastische Wolken-
ballen geworden, die das Ge
fühl des Zusammenhaltens
noch mehr auflösen. Bei
anderen Schalen ist die ganze
Oberfläche mit Pflanzen über-
zogen (Abb. 519), so dab aus
dem Zweckgefäß ein deko-
ratives Zierstück geworden
ist. Allerdings ist die Aus-
führung in der kunstvollen
durcehbrochenen Art von einer Abb. 521 Steingefäß in Gestalt von Sehildkröte, mit achtseitig
= gebuchteter Sehale als Einsatz, blaugefleekter Stein, Augen aus
dem Altertum überlegenen Glas eingesetzt, Rücken mit Schildkrotbelag, im Kaiser]. Schatz-
: = ge hause Shosoin, Nara, 8. Jahrhundert
Technik. Diese raffinierte Aus Togershuko Ba IN)