14 Einzelformen der Baukunst
die Zwischenwände infolge der mo-
dernen Bretterverschalung nicht
zu erkennen. Neben dieser $il-
houette in ernstem und kräftigem
Aufbau zeigt ein anderer Turmbau
die kokette Ausführung mit um-
gebogenen Ecken (Abb. 10) die
Ausführung der dekorativen Ming-
zeit.
Seit dieser Zeit wurde der
zierliche Pavillon als Schmuck von
Anlagen und Gärten überelegant
ausgestaltet (Abb. 11, 12) und
sogar ınit komplizierten Einzel-
heiten und Schnitzereien (Abb. 13)
überladen.
Auf Tore (Abb. 14) werden
Beobachtungstürme aufgesetzt,
und. selbst Gartentore (Abb. 15)
erhalten kleine Aussichtstürmchen,
die keinen inneren architektoni-
schen Zusammenhang haben, son-
dern kokett und handwerksmäßig
aneinandergefügt sind.
Die vornehme Ruhe,
dieedlen Verhältnisse,
dieangenehmeHinfach-
| Abb. 7 Dreistöckiger Tempel „Laong Wah“ mit hoch- heit sınd verlor en ge
geschwungenem Ziegeldach und Fabelfischen auf Satteldach- i : - : =
abschluß, zugeschrieben Tangzeit, um 700 g 2 ngen, Er n d eıne © pi el e
ans Inonzue, Ins Olinoee) rische Zierlichkeit, eine
Text s.S.13, 19 : S =
kleinliche Ausfuhrung
zeigt den Geist der Verfallzeit. Unter Verwendung der
überlireberten
Mittel sollte
durch Fülle und
Reichtum eine
gesteigerte Wir-
kung ersıel,o
werden, wäh-
rend der-Sınn
für großzügige
schlichte Monu-
mentalität ver-
loren war.
Und gerade diese
dekadente Form ist
es, die ım: 18. Jahr-
hundert in Europa be-
kannt und nachge-
ahmt wurde, während
& ; - Abb. 8 Pavillon mit gewölbtem Strohdach anf Holzsäulen im Garten
die edel dimensionier- Pahuachon (Insel der hundert Blumen) in Nanchang am Kanchou-Fluß
(Originalaufnahme Franke, Hamburg)
ten, daher vornehm Text s. 8.13