416 Lack- und Holzarbeiten — Tangzeit
Tangzeit
618 — 980
Die ältesten buddhistischen Reliefs (Abb. 591) und Vollskulpturen in japani-
schen Tempeln sind nicht aus Holz geschnitzt, sondern aus einer Masse geformt,
Abb. 591 Zwei Teile eines Setzschirmes, 31 em hoch, mit in Relief aufgelegten buddhistischen Figuren, Löwen
und Phönixen aus Lack (Kanshitsu). in rauher, nieht polierter Ausführung, angeblich von Kobo Daishi aus
China mitgebracht, Ryukointempel, Japan, Tangzeit, 618—980
(Aus: Art Treasures of the Koyasan Tempel, Tokio, Kokka Publishing Co.)
die „getrockneter Lack“ (japanisch: Kanshitsu) genannt wird. Es ist eine künst-
liche Masse, der vielleicht auch Lack beigesetzt ist. Die Oberfläche ist nicht poliert und
geglättet, sondern roh gelassen. Diese Ausführung scheint nicht genügend dauer-
haft gewesen zu sein, denn mit der zunehmenden Kunstfertigkeit wird sie durch die
Holzschnitzerei ersetzt. Mehrere Stücke sollen vom Festlande eingeführt worden sein;
wir können daher annehmen, daß die gleiche Technik in China geübt worden ist.
Die Hinterlassenschaft des Kaisers Shomu von Japan ist im kaiserlichen