Buddhistisches Relief — Malerei — Einlagen 417
Schatzhause Shosoint) in der Mitte des 8. Jahrhunderts deponiert. Da chinesische
Originale zum Vergleich fehlen, ist es zwar nicht bewiesen, aber sehr wahrscheinlich,
daß diese Arbeiten vom Festlande importiert worden sind oder, wenn in Japan
hergestellt, von eingewanderten Chinesen herrühren; auf jeden Fall entsprechen
sie der Kunstfertigkeit der Chinesen unter den Tangherrschern (618-980).
Der Stil ist völlig ‚„‚unjapanisch‘‘, wenn wir die Arbeiten der letzten Jahrhunderte
mit ihnen vergleichen. Dagegen entspricht er jenem luxuriösen Tangstile, den wir
Abb. 592 Viereckige Kasten mit farbiger Malerei
a Hellblau mit Gold- und Silbermalerei, Pflanzenmuster, auf Holzuntersatz,
b Blumenrosetten, rote Blumen auf grünem Grunde, Schildpattkanten.
Im Kaiser]. Schatzhause Shosoin, Nara, Japan, nach japanischer Vorlage, 8. Jahrhundert
unter dem Einfluß der westlichen Völker bei Bronzen ($. 182) und Töpfereien
(Abb. 388) in der lokalen ostasiatischen Ausgestaltung wiederholt kennen gelernt
haben. Aufden Seidengeweben hatten wir an der Darstellung der Löwenjagd (Abb. 559)
das persische Vorbild erkannt, und von dort kamen auch die reichen Pflanzenorna-
mente (Abb. 563), besonders in Rosettenform. Mit farbigem Pinsel finden wir ähn-
liche Muster auf die Holzflächen gemalt und mit Lack überzogen (Abb. 592) oder
1) Toyei Shuko, Tokyo, 1908—1910, 6 Bde., Sammlung der kaiserlichen Schätze im
Shosoin, in großen Folio -Abbildungen, farbige Holzschnitte und Lichtdrucke in vorzüglicher
Ausführung, 588 Objekte auf 376 Tafeln, darunter viele Holz- und Lackarbeiten.
Münsterberg, Chinesische Kunstgeschiehte II 97