449 Lack- und Holzarbeiten — Zweites Jahrtausend
und räumlich zusammengehörend anzusehen. Diese Nebengedanken sind bei dem
Gebildeten, der seine Klassiker auswendig gelernt hat, so stark wirkend, daß bei
Abb. 628 Kastendeckel, Gartenszene mit Drachenumrahmung; Lackmalerei in zwei Gold-
schattierungen auf schwarzem Untergrund, 46 zu 32 em, Kantonarbeit. British Museum,
London, 18. oder 19. Jahrhundert
(Aus: Bushell, Chinese art, Bd. I)
dem Chinesen alle anderen Gesichtspunkte, die uns stören, zurücktreten, noch mehr,
gar nicht einmal aufkommen.
Ähnlich sind die Lacktafeln (Abb. 625, 626) gedacht, die keinen äußerlichen Zu-
sammenhang aufweisen. Jeder Flügel des Wandschirmes trägt die Kopie eines Ge-
mäldes, nur die unproportionierten Vögel sind von dem Lackhandwerker zwischen-
sefüst. Auch auf
modernen Kästen
(Abb. 627) und an-
deren Gebrauchs-
möbeln wurden
gleiche Techniken
angewendet.
Abb. 629
Kanton galt
schon vor Jahr-
hunderten als be-
rühmter Fabri-
kationsort von
Lacken. Während
Marce Polo, der
Seiden und Por-
zellane rühmt, die
Lackarbeiten nie-
mals erwähnt, be-
Abb. 629—630 Büchse und Fächer, Genrebilder, Blumen, Schmetterlinge und wundertder Araber
Symbole der Kunst und Wissenschaft, Lackmalerei in Gold auf schwarzem Grund, Ibn Batutahim An-
Kantonarbeit. British Museum, Lendon, 19. Jahrhundert. x
(Aus: Bushell, Chinese art, Bd. I) — Text s. S. 444 fang des 14. Jahr-
Abb. 630