Full text: Die Baukunst. Das Kunstgewerbe: Bronze, Töpferei, Steinarbeiten, Buch- und Kunstdruck, Stoffe, Lack- und Holzarbeiten, Glas, Glasschmelzen, Horn, Schildpatt, Bernstein und Elfenbein (Band 2)

Sommerpalast des Kaisers 5l 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Abb. 70 Das „Labyrinth“, Gartenanlage im europäischen Stile, umgeben von einem Fluß zwischen zwei Mauern 
mit vier Eingängen, Yuanmingyuan, Peking. Chinesische Malerei des 18. Jahrhunderts, jetzt in der Biblioth&que 
nationale, Paris, erbaut.um 1740 
(Aus: Combaz, Les palais imperiaux de la Chine) 
Text s. 8.54 
kein Gleichnis in der Welt gehabt hat, hinterlassen.) Und heute: ein Chaos 
beschädigter Terrassen, geborstener Pagoden, eingestürzter Mauern und verfallener \ 
Häuser! Nur der sogenannte ‚„Porzellanturm“ am Nordrande ist erhalten. Nicht 
Barbaren oder Rebellen hausten hier, sondern die Franzosen haben 1860 die 
Paläste geplündert und die Engländer sie in Brand gesteckt, und was die 
Europäer bei ihrem Strafgericht, als Vergeltung für die verräterische Gefangen- 
nahme und grausame Behandlung ihrer Parlamentäre in Tungchou übrig ließen, 
das hat räuberisches Chinesengesindel gestohlen, Selbst die Eisenklammern wurden 
!) In der Handschriftenabteilung der Nationalbibliothek zu Paris befindet sich ein 
Album mit chinesischen Bildern aus dem 18. Jahrhundert, die die einzelnen Gebäude in der 
Landschaft gut abbilden. — Einige Reproduktionen dieser Malereien bei Combaz, Les 
palais imperiaux en Chine, Brüssel 1909 Taf, XXI bis XXIX, s. Abb. 70-72. Zahlreiche 
Schriften von Missionaren und Reisenden geben ausführliche Berichte über die Bauten, 
z. B. Attiret, A particular account of the Emperor of China’s gardens near Pekin, London, 
1752, Aus einem Briefe von 1742: „In them every thing is truly great and beautiful, 
both as to the Design and the Execution: and they struck me the more, because I had 
never seen any thing that bore any Manner ot Resemblance to them, in any part of 
the World that I had been in before.“ Es folgen ausführliche Beschreibungen der An- 
lagen: „Isaw them building one in the same Inclosure, last year, for one of the Princes 
of the Blood; which cost him near two hundred thousand Pounds (4 Millionen 
Mark ein Pavillon!) without reckoning any thing for the Furniture and Ornaments of 
the Inside; for they were a Present to him from the Emperor.“ Welche Gebäude, an- 
gefüllt mit kostbaren Schätzen, noch zur Zeit der Plünderung durch Franzosen und 
Engländer 1860 dort erhalten waren, berichtet Graf d’Herisson, Sekretär und Dol- 
metscher des Generals Montauban, im Journal d’un Interprete en Chine, Nouvelle edition, 
Paris 1901, Deutsche Übersetzung: Tagebuch eines Dolmetschers in China, 2. Auflage, 
Leipzig 1886, Kap. 19 und 20. Englische Übersetzung im Auszug: The loot of the 
Imperial summer-palace at Pekin, Washington 1901. 
  
 
	        
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