66 Grabmonumente
herrschung seiner Kunst
erlangt, oder er hatte
die höherstehende Kunst
der !:{Wu - Reliefs (146
n. Chr.) schon wieder
verloren, denn Ausfüh-
rung und Motive machen
es nicht unwahrschein-
lich, daß dieser Grabstil
in den der Hanzeit fol-
genden Kriegszeiten an
künstlerischer Bedeutung
verlor, bis in der Tang-
zeit eine reife Blüte der
Bildhauerkunst entstand.
Kleine steinerne Grab-
kammern!) mit Seiten-
und Rückwand, Säulen
und Dächern in nach-
gebildeter Ziegelform sind
für die ersten Jahrhun-
derte nach Christus cha-
rakteristisch. Meist ist
vorne in der Mitte eine
Säule, die durch Platte
und Kapitell sowie häufig
durch Reliefschmuck be-
sonders hervorgehoben ist
Abb. 97 Grabkammer mit Pfeiler und Daeh aus Stein. Hiao Tangehan, (Abb. 97). Aus der frühen
Shantung, 1. Jahrhundert n. Chr. ; Hanzeit sind gebrannte
(Aus: Chavannes, Mission archeologique dans la Chine on) Tonplatten mit ‚einge-
preßten geometrischen
oder Sternbildmustern bekannt geworden, die
als Sargplatten oder bei Grabkammern ver-
wendet wurden (s. Töpfereikapitel).
Aus der Blütezeit chinesischer Kunst
unter den Tan g herrschern (618—960) ist
1) Ausführliche Abhandlung mit zahlreichen
Abbildungen und Plänen bei Tei Sekino, Stone
mortuary shrines with engraved tablets of Ancient
China under the latter Han Dynasty, Kokka,
Heft 225, 227, 233. — RByuzo Tori, Relics of
the earlier Han Dynasty, in South Manchuria,
Kokka, Heft 235, 237, 239, 241, 243, 245, mit
Abbildungen. — Eine Originalsäule im Berliner
Völkermuseum, von Fischer mitgebracht. Ab-
bildung bei Fischer, Erfahrungen auf dem Ge-
biete der Kunst und sonstige Beobachtungen in
Ostasien, Zeitschr. f. Ethnologie, 1909, ‚und bei Abb. 98 Geflügeltes Fabeltier einer steinernen
Fischer, Vortrag, gehalten auf dem 15. inter- Graballee, errichtet von der Kaiserin Wu, Hien-
nationalen Orientalistenkongreß in Kopenhagen, vanghien Broxenz Shan zn
> (Aus: Chavannes, Voyage archeologique dans
T’oung Pao1908, Ser. II, Vol.IX,S.577—588, 4 Taf. la Chine septentrionale, 1908)