68 Grabmonumente
läßt auf die Wertschätzung im Zoologischen Garten des Kaisers Kaotsong im
7. Jahrhundert schließen. Die großartigen Felsskulpturen dieser buddhistischen
Blütezeit haben wir bei den Tempeln (8. 57) kennen: gelernt.
Abb. 101 Gesamtansieht der Sunggräber (Abb. 102—104) zu Kungh, 10. Jahrhundert
(Aus: Combaz, Sepultures imperiales de la Chine)
Wie kläglich erscheinen dagegen die schematischen Handwerkerarbeiten der
Sungzeit (Abb. 101—104). Die ästhetisierende Zeit der feinsten Tuschmalereien
hatte kein Gefühl mehr für wuchtige Monumentalität der Skulptur. Man pflegte
die alte Tradition der Tierfiguren und Menschengestalten als Ehrengarde auf dem
Wege zum Kaisergrab, aber die alten naturalistischen Formen waren zu geistlosen
Abb. 102 Gräber der Sungkaiser (Abb. 101) zu Kungh, 10. Jahrhundert, Grabhügel,
Säule und Statuenallee
(Aus: Combaz, Sepultures imperiales de la Chine)
Typen geworden. Die Tempel der Sunggräber!) sind zerstört, nur die Grabhügel
sind erhalten mit den stummen Zeugen der Statuenallee als Zugang. Wir finden
abwechselnd vierfüßige Tiere und riesige Mandarine dargestellt. Der Eingang wird
1) Combaz, Söpultures imperiales de la Chine, Bruxelles 1907. 9 Tafeln und
37 Abbildungen.