108 Berechnung der Maschinen,
man sich durch Zusammensetzung des horizontalen
Teiles der Hauptschlußkurve mit dem rückläufigen,
ebenfalls ziemlich horizontalen Teile der Nebenschluß-
kurve entstanden denken kann. Schließlich kann man,
nach S. P. Thompson, in das Diagramm der Charak-
teristik noch eine Schar von Kurven einzeichnen, deren
jede alle Punkte von gleichem Produkt von Abszisse i
und Ordinate e (respektive E), also alle Punkte von
gleichem Arbeitswert, verbindet und die man Kurven
gleicher Arbeit (Pferdekraftkurven) nennen kann:
sie lassen ersehen, welche Arbeit bei den betreffenden
Punkten der Charakteristik geleistet wird und welcher
höchsten Leistung die durch die Charakteristik dar-
gestellte Maschine fähig ist.
Elektrische Motoren. Den Formeln für die
stromerzeugenden elektrischen Maschinen stehen die-
jenigen für die Bewegung erzeugenden, d. h. für die
elektrischen Motoren in durchgehender Reziprozität
gegenüber. Gegeben sind hier die Stärke des Stromes,
mit welcher der Motor gespeist wird und die Belastung,
mit der er laufen soll (der mechanische Widerstand
in Analogie zum elektrischen), gesucht ist die Touren-
zahl, mit der er läuft, die Arbeit, die er dabei leistet
und der bezügliche Wirkungserad. Auch hier nehmen
die Formeln für die verschiedenen Gattungen ver-
schiedene Gestalt an und auch hier kann man durch
gemischte Schaltung einen Motor von konstanter Kraft
herstellen, d. h. einen Motor, dessen Tourenzahl von
der Belastung nicht abhängig ist. Auch hier bleibt der
Wirkungsgrad unter I wegen der Erwärmung der
Maschine. Ist der Motor groß und rationell gebaut, so
nähert er sich diesem Werte. Am wichtigsten ist der
Fall, daß der Motor von einer Dynamomaschine ge-
speist wird, die mehr oder weniger weit von ihm ent-
fernt ist und die selbst wieder durch Wasser- und
Dampfkraft betrieben wird; es entsteht dann die Auf-