Die Theorie des Wechselstromes,
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Maximalstärke größer ist als die der einzelnen Ströme,
aber kleiner als ihre Summe. Obgleich die Periode die:
selbe ist, ıst doch die Phase eine andere. Man erhält
also den Satz: Gehen durch ein und denselben Draht
zwei Wechselströme von gleicher Periode aber ver-
schiedener Phase, so tritt eine Phasenverschiebung
ein. Der aus den beiden Strömen entstehende Strom
hat dieselbe Periode, aber eine andere Phase als die
linzelströme.
Fig.
Auch durch Selbstinduktion tritt eine Phasen-
verschiebung ein. Auf eine mathematische Begründung
kann hier des beschränkten Raumes wegen nicht ein-
gegangen werden. Jedenfalls aber kommt man zu dem
Resultate, daß, wenn ein Wechselstrom durch eine
Leitung mit Selbstinduktion geht, eine Phasenver-
schiebung zwischen der Stromstärke und der elektro-
motorischen Kraft zustande kommt. Der Strom ist
gegen die erzeugende elektromotorische Kraft ver-
zögert und die Phasenverschiebung ist um so größer,
je größer die elektromotorische Kraft der Seibst-
induktion ist. ii