Der Anker, 73
die beiden Magnetisierungen sind zu einander senk-
recht. Welche Lage die Achse und die neutrale Linie
der resultierenden Magnetisierung haben wird, hängt
offenbar vom Verhältnis der beiden Feldstärken fund F
ab, und zwar ist der Winkel aa um welchen durch
die Rückwirkung des Ankerstromes die neutrale
Linie verschoben wird, durch die Gleichung sina—.,
bestimmt. Es sei bemerkt, daß diese Verschiebung
möglicherweise (die Ansichten gehen darüber aus-
einander) durch eine andere Ursache, die sogenannte
Verschleppung des Magnetismus, noch verstärkt wird.
Auf alle Fälle handelt es sich hierbei um eine für die
Wirkung ungünstige Erscheinung, die man also durch
Wahl eines starken äußeren Feldes und einer nur
mäßigen Ankerbewicklung auf ein geringes Maß zurück-
führen muß, wie denn in der Tat bei den neueren
Maschinen die Verschiebung meist nur einige Grade
(bis zu höchstens 10°) beträgt. Um diesen Betrag, im
Sinne der Rotation nach vorwärts, muß man die
Bürsten verstellen. Den Verlauf der Kraftlinien in dem
kombinierten Felde kann man sich durch Fig. 30
leicht veranschaulichen.
Der Eisenkern hat übrigens noch eine andere
günstige Wirkung, die man erkennt, wenn man die
Induktion in der Windung des Drahtes näher betrachtet,
wobei es gut ist, sich diese Windung für den Augen-
blick einmal quadratisch vorzustellen, so daß sie aus
einem äußeren, einen inneren und zwei Seitenstücken
besteht. Die Seitenstücke kommen nicht in Betracht, da
in ihnen gleich starke Ströme induziert werden, die im
Raume dieselbe, im Quadrate also die entgegengesetzte
Richtung haben. Letzteres gilt auch für die äußere
und die innere Seite des Quadrates, diese beiden Ströme
heben sich aber nicht ganz auf, weil derjenige in der