Der Anker, 81
Die Art und Weise, in welcher die Verbindungen
zu diesem Zwecke hergestellt sind, läßt sich sehr deut-
lich aus Fig. 32 erkennen. Diese Figur stellt einen
Trommelinduktor dar, auf welchen acht Drahtgruppen
aufgewunden sind, und zwar sind die einzelnen Seg-
mentteile des Kollektors durch die Buchstaben.a, b,
X, €, d, e, X, f bezeichnet, während die einzelnen
Teile derselben Drahtgruppe durch gleiche Summen
bezeichnet sind.
Wenn man den Lauf des Drahtes einer Gruppe
in der Figur verfolgt und von dem Kollektor ausgeht,
so sieht man, daß der Draht, wenn er das entsprechende
Kollektorsegment verläßt, auf der vorderen Seite des
Zylinders bis zur Peripherie läuft, dann einen rechten
Winkel macht, parallel der Achse auf dem Zylinder ent-
lang läuft, wieder einen rechten Winkel macht, das Zen-
trum der hinteren Seite des Zylinders passiert, sich aufs
neue der Peripherie nähert, nochmals rechtwinkelig um-
biegt, dann auf der entgegengesetzten Seite des Zylinders
entlang läuft, und nachdem er zum letzten Male eine
rechtwinkelige Biegung gemacht hat, mit einem anderen
Segment des Kollektors in Verbindung tritt.
Die eine Hälfte einer solchen rechtwinkelig ge-
bogenen Drahtgruppe ist nun während der Rotation
dem Einflusse des Nordpols der induzierenden Magnete
ausgesetzt, während die andere Hälfte dem Südpol
ausgesetzt ist. Es werden also in beiden Hälften Ströme
von entgegengesetzter Richtung entstehen, d.h. in der
unteren Hälfte des Drahtes wird der Strom z. B. von
links nach rechts laufen, während er in der oberen
Hälfte von rechts nach links gerichtet ist; beide Ströme
zusammen jedoch bilden dennoch nur einen Strom von
derselben Richtung, wie man leicht begreifen wird,
Da die Trommel aber rotiert, so wird diejenige Hälfte
der Spirale, welche in einem gegebenen Augenblicke
die obere war, nach einer halben Umdrehung die
Dynamoelektrische Masckinen. 7. Aufl. 6