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Die Fortleitung und Theilung des elektrischen Stromes.
Sendet man nun durch die eine Spirale einen
constanten Strom, welcher z. B. von einer Extra-
maschine erzeugt wird, so ist der Widerstand des
Stromkreises dieses Stromes — da der letztere von
dem Hauptstromkreise getrennt ist — bei der Berech-
nung des Gesammtwiderstandes nicht zu berücksich-
tigen; der Widerstand der zweiten Spirale jedoch,
durch die der Strom der Dynamomaschine fliessen
soll, gehört zum Hauptstromkreise und muss berück-
sichtigt werden.
Es möge nochmals darauf hingewiesen werden,
dass alle Curven für eine gegebene Rotations-Geschwin-
digkeit calculirt sind; wie sich dieselben bei verschie-
denen Geschwindigkeiten ändern, wurde bereits be-
sprochen.
Es sei nun, wie in den früheren Fällen, O'7C (Fig. 20)
die auf vorbeschriebene Weise entstehende Curve. Die ge-
trennte Spirale werde von einem Strome durchflossen,
dessen Intensität 0° O ist, und die elektromotorische
Kraft sei © 7”, so lange der zweite Strom noch nicht ent-
standen ist; /" sei der Ausgangspunkt für die neue Curve.
Tritt nun der in der Armatur erzeugte Strom in die
für ihn bestimmte Spirale der inducirenden Magnete
ein, so ist, wie gesagt, der Vorgang genau derselbe,
als ob die gesammten Drahtwindungen der inducirenden
Magnete von einem einzigen Strome durchflossen würden,
dessen Intensität gleich der Summe der Intensitäten der
beiden getrennten Ströme ist. Die charakteristische
Curve bleibt von der Stelle an, wo die beiden Ströme
zusammenkommen, ganz unverändert und man braucht
nur den Anfang der ÖOrdinaten von O' nach O zu