210 Praktische Anwendungen der elektrischen Kraftübertragung.
I nicht wohl entbehren! — Später hat auch die Pferde-
bahn-Gesellschaft Rubaix-Tourcoing versuchsweise elck-
trische Tramwaywaggons und zwar mit Faure’schen
Accumulatoren in Betrieb genommen. Die Letzteren sind
I unter den Sitzen angebracht und übertragen den Strom
IN auf die unter dem Wagen angebrachten Elektro-
I motoren; sie sollen für 4—6 Stunden ausreichen. Die
Waggons nach diesem System sind circa 200 Mm.
höher, wodurch die äussere Erscheinung sehr gewinnt.
Die Versuche sollen sich bewährt und zum Umbau
einer grösseren Anzahl .Wagen geführt haben.
Was die Kosten für den Betrieb eines elektrischen
Tramways anbetrifft, so würden sich dieselben, wie
Herr Boistel von der Firma Siemens freres in Paris
angiebt, auf etwa 0'832 Fres. per Waggon und Kilometer
belaufen. Die Kosten für die von Pferden gezogenen
Tramways in Paris betragen 052 Fres. bis 0:55 Fres,,
während die Betriebskosten für den Dampftramway,
welcher von der Place de l’Etoile nach Courbevoi geht,
0:75 Fres. per Kilometer und Waggon betragen. -
Abgesehen von der grösseren Billigkeit der elek-
trischen Tramways und Eisenbahnen, haben dieselben
den grossen Vortheil, dass die lästigen Begleiter unserer
gewöhnlichen Eisenbahnen, Feuer und Rauch, bei elek-
trischen Lokomotiven nicht vorhanden.sind, und werden
diese letzteren sich vorzüglich für die sogenannten
| Hochbahnen eignen, wie solche seit langer Zeit in
I New-York und seit einem Jahre etwa auch in Berlin
I bestehen; denn gerade auf diesen Bahnen sind die
nl) | Dampfmaschinen als Motoren höchst unbequem und un-
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praktisch, und es steht ausser Zweifel, dass dieselben