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230 Ueber die Rentabilität der elektrischen Kraftübertragung.
latoren nur noch das Doppelte ihres eigenen Gewichtes
fortzubewegen im Stande sind, und trotzdem hat sich,
wie wir im letzten Capitel sahen, in Paris der Tramway-
betrieb mit elektrischen Motoren als vortheilhafter aus-
gewiesen, wie der einer gewöhnlichen Pferdebahn.
Aus allem Diesen geht hervor, dass die elek-
trische Kraftübertragung schon jetzt lebensfähig ist,
und dass dieselbe binnen Kurzem eine ebenso epoche-
machende Umwälzung hervorrufen wird, wie sie einst
durch die Erfindung der Dampfmaschine veranlasst
wurde, steht fast ausser Zweifel.
Man hat deshalb auch kein Recht, die von einzelnen
Elektrikern als letzte Ziele der elektrischen Kraftüber-
tragung entworfenen Projecte so ohne weiters mit vor-
nehmem Lächeln als phantastische Hirngespinnste zu
bezeichnen, insbesondere wenn sie von so ernsten und
um Wissenschaft und Praxis verdienten Männern wie
Siemens, Bessemer etc. für ausführbar gehalten
werden. Der letztgenannte berühmte Techniker hat
jüngst den älteren Plan, Triebkraft unmittelbar von
den Kohlengruben vermittelst elektrischer Drahtleitung
nach grossen Städten zu leiten, in folgender Weise
näher präcisirt: Man solle London mit einem der nächst-
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gelegenen Kohlenfelder durch einen Kupferdraht von
1 Zoll Durchmesser in Verbindung setzen, um bei
84.000 Pferdekräfte Triebkraft nach London zu trans-
mittiren und so praktisch die Kohlenkraft per Draht
anstatt per Eisenbahn nach London zu transportiren.
Angenommen, eine Pferdekraft kann mit dem stünd-
lichen Verbrauch von 3 Ctr. Kohlen erzeugt werden
und dass die Dampfmaschinen 6'/, Tage in der Woche