16 Naturkräfte und Krafterzeugungs-Maschinen,
nützt. Man hat diese einfachen und nur einen geringen
Theil der Kraft verwerthenden Vorrichtungen vielfach
ohne besonderen Erfolg zu verbessern gesucht, aber
auch in ihrer jetzigen Gestalt geben sie bei breiten
Flüssen mit rascher Strömung oft ein wohlfeiles Mittel
zur Erlangung constanter Betriebskraft. Besseren Effect
hat die Ausnützung wenn auch nur kleiner Gefälle
auf unterschlächtigen, insbesondere Ponceleträdern.
Erstere geben 30—85, letztere bei 05—1'5 Mtr. Ge-
fälle bis zu 60°/, der natürlich vorhandenen Wasserkräft
ab. Für Gefälle von 15—-2:5 Mtr. und Wassermengen
von 0'3-—2:5 Kbmtr. per Secunde eignen sich Kropf-
räder, für höhere Gefälle rück- oder mittelschlächtige
Räder, für ganz hohe (Sefälle endlich von 3—12 und
mehr Mtr. und kleine Wassermengen von 0'3—0'8 Kbmtr.
sind oberschlächtige Wasserräder vorzuziehen; doch
nimmt man von 10—100 Mtr. Gefälle und grösseren
Wassermassen fast ausschliesslich horizontale Wasser-
räder oder Turbinen, welche man als Actions- oder
"Druckturbinen bezeichnet, wenn die mechanische Arbeit
ausschliesslich aus der lebendigen Kraft des Wassers,
d. h. nur durch Verwerthung von dessen Geschwindig-
keit gewonnen, als Reactions- oder Gegendruck-
turbinen, wenn zwar auch zum Theil die lebendige
Kraft, in der Hauptsache aber der Druck des Wassers
wirksam wird.
Für Zwecke der elektrischen Kraftübertragung
sind zwar alle Arten von Wasserrädern verwendbar,
doch dürften die Turbinen wegen ihres vorzüglichen
Nutzeffectes sowohl bei künstlich hergestellten als auch
natürlichen Wasserfällen die grössere Zukunft haben.
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