Kraftwerke. wärs
Anfahren ganz gewaltig. In diesen Umständen liegt
eine ganz besondere Schwierigkeit für die Bemessung
des Leitungsquerschnittes, Anordnung des Leitungs-
netzes und insbesondere der Speisepunkte.
Der Betrieb der Elektrizitätswerke unterscheidet
sich auch noch in einem anderen Punkte. Der Bahn-
betrieb ist von Beginn bis zu Schluß ziemlich gleich-
mäßig, er wächst nur und fällt zu den Hauptverkehrs-
zeiten, während der Lichtbetrieb am Tage und in den.
späten Nachtstunden gering ist und nur in wenigen
Abendstunden ein Maximum wird. Diese eigenartigen-
Verhältnisse bedingen auch beim Bahnbetriebe An-
wendung höchst empfindlicher Regulatoren, kräftig
gebauter Maschinen, welche möglichst ökonomisch ar-
beiten. In Gleichstromanlagen kann man Spannungs-
schwankungen, welche durch plötzliche ungleiche
Belastung etwa eintreten, durch Anwendung von
Pufferbatterien in den Kraftwerken und an den Enden
langer Linien sehr gut ausgleichen.
Die mehr gleichmäßige Belastung während der
Betriebsdauer von Kraftwerken zwingt auch dazu,.
möglichst ökonomische Maschinen aufzustellen. Dampf-
maschinen läßt man mit geringem Füllungsgrade ar-
beiten, den man zu Zeiten größeren Kraftbedarfes
erhöht. Man hat auf diese Weise eine gewisse Reserve
für unvorhergesehene Fälle.
In vielen Orten dienen die Elektrizitätswerke-
sowohl für Abgabe von Kraft und Licht an Privat-
unternehmungen und Wohnhäuser als auch zum Be-
triebe von Straßenbahnen. Man vereinigt in diesen
Fällen gewöhnlich zwei Maschinensätze von je 220 Volt
Spannung auf ein Dreileiternetz und bringt die Span-
nung der Außenleitung für den Bahnbetrieb durch
Zusatzmaschinen von 440 auf 500—600 Volt. In diesen
Fällen hat man also alle Maschinen zur Verfügung
und kann sie je nach Bedarf für den einen oder