124 Umwandlung des elektrischen Stromes in Kraft.
Als Arbeitsleitungen verwendet man Schienen von
T-förmigem Querschnitt, die auf Porzellanisolatoren
alle 2m befestigt sind. Die Stromabnehmer werden
vom Motorführer durch besonderes Hafdrad mit
Schraube je nach Bedarf in den Kanal gesenkt oder
daraus hervorgehoben, so daß längerer Aufenthalt an
den Stellen, wo Unter- und Oberleitung wechselt,
nicht stattfindet.
Nachdem wir im voraufgegangenen Abschnitt die
Fortleitung und Verteilung des elektrischen Stromes
kennen gelernt haben, wenden wir uns jetzt zu den-
jenigen Einrichtungen, welche der Ansammlung elek-
trischer Energie dienen.
2. Aufspeicherung des elektrischen Stromes.
Für diejenigen geehrten Leser, welche mit den
Vorgängen bei der Aufspeicherung des elektrischen
Stromes nicht bekannt sein sollten, will ich hier kurz
einige Andeutungen geben. Die bisherigen Akkumula-
toren bestehen aus einer Anzahl Bleiplatten, in einem
mit verdünnter Schwefelsäure gefülltem Gefäß, und
zwar enthalten die negativen fein verteiltes metallisches
Blei, die positiven braunes Bleiüberoxyd. Der Vorgang
beim Laden ist derartig, daß der elektrische Strom
Metall von den negativen Platten auflöst, diese Blei-
lösung zerlegt und an den positiven Platten Bleiüber-
oxyd ausscheidet, wobei ein Teil der Säure und des
Wassers mitzerlegt wird. Der Sauerstoff der Säure und
des Wassers wird an das Bleisalz gebunden, während
der Wasserstoff teilweise in den Platten mechanisch
festgehalten wird und teilweise bei sehr starkem Laden
entweicht.
Beim Entladen bildet sich das Bleiüberoxyd wieder
zurück zu Bleioxyd und zu Blei, so daß wieder Blei
an den negativen Platten ausgeschieden wird, und zwar