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Chemische Theorien des Galvanismus. Davy. Jäger. 177
treten eines galvanischen Stromes ist die Vertheilung
der Elektricitäten in den sich berührenden Körpern.
Diese erfolgt aber durch den Contact, ebenso wie der
entsprechende chemische Vorgang. Indem nun die
chemischen Bestandtheile eines Elektrolyts von Natur
aus verschiedene Elektricitäten besitzen, werden sie durch
die entgegengesetzten Fluida des Leiters erster Ordnung
angezogen und neutralisiren sich mit ihnen; die Fort-
dauer des Contactes bewirkt aber beständig eine neue
Vertheilung und so können continuirliche Ströme zu
Stande kommen. In ähnlicher Weise suchte der Professor
und Obermedicinalrath Georg Friedrich Jäger in Stuttgart
zuerst zwischen der chemischen und der Berührungs-
theorie zu vermitteln ;!) später verglich er die Flüssig-
keit der Säule mit der isolirenden Schicht eines Conden-
sators, durch welche hindurch sich die Elektricitätent
der Metalle binden sollten, um nur allmählich zum
Ausgleich zu gelangen.?) Er bemühte sich, diese Ansicht
durch die Construction von eigenthümlichen trockenen
Säulen zu beweisen, die im Grunde genommen aber nur
aus einer Anhäufung von Condensatoren bestanden,
wie dies hauptsächlich von Pfaff dargelegt wurde.?)
Gleichwohl wurde diese „Vertheilungstheorie” selbst von
Berzelius,') Erman) und Anderen angenommen und
A. C. Becquerel suchte zuerst zwischen ihr und der
rein chemischen Theorie von Parrot zu vermitteln, ®)
!) Gilbert Ann., Bd.11, S.316, 1802. — 2) Gilbert Ann,
Bd. 52, S. 81, 1811.— 3) Gilbert Ann., Bd. 52, S. 111, 1811. —
#) Berzelius, Lehrb. d. Chem., 1835—40. — 5) Gilbert Ann.,
Bd. 11, S. 81, 1802. — ®) Ann. de Chim. et de Phys., Bd. 25,
S. 405; Bd. 26, S. 176 und Bd. 27, S. 5,1824.
Albrecht, Gesch. der Elektrieität. 12