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Doppel-Elektrophor Lichtenberg’s. Duplicator Bennet's.
Siebentes Gapitel.
Die Entwicklung der Influenzmaschinen.
40. Das Verlangen, beide Arten der Elektricität
gleichzeitig nebeneinander zu haben, veranlasste Lichten-
berg 1778 zur Erfindung des sogenannten Doppel-
Elektrophors.!) Es ist dies nichts Anderes als zwei
gewöhnliche Elektrophorkuchen, von denen der eine
durch Reiben elektrisirt wird, während der andere unelek-
trisch ist; wenn man einen Metalldeckel nacheinander
auf beide Kuchen setzt, erhält er durch die Influenz des
ersteren die entgegengesetzte Elektricität und theilt die-
selbe dem zweiten Kuchen mit. Lichtenberg und
ebenso Volta bemerkten auch, dass man diese Er-
scheinungen zur Vermehrung der Elektricitätsmenge
benützen kann, indem man durch den so. elektrisirten
Kuchen den Deckel wieder entgegengesetzt elektrisirt
und dessen nunmehrige Elektricität durch Mittheilung
an den gleich elektrisirten ersten Kuchen überträgt; so
lassen sich abwechselnd beide Kuchen immer stärker
elektrisch laden. Abraham Bennet, 1750 bis 1799,
Prediger in Bentley bei Ashborne in England, griff diese
Beobachtung auf und verwendete sie 1787 zur Con-
struction eines sogenannten Elektricitäts-Verdopplers oder
Duplicators, indem er an Stelle des Elektrophordeckels
zu den beiden überfirnissten Platten, welche als Kuchen
betrachtet werden können, noch eine dritte, beiderseits
überfirnisste fügte, welche er seitlich am Rande mit
einem isolirenden Handgriff versah.?) Diese den Deckel
1) Lichtenberg, De nova methodo, 1778. — 2) Phil, Trans.,
Bd. 71, S. 288, 1787.