174 Die Metallbäder.
Die Nickelbäder müssen also derart beschaffen sein,
dass rothes Lackmuspapier darin unverändert bleibt und
blaues eine schwach violette Färbung erhält. Wir wollen
noch bemerken, dass diese Reagenzstreifen stets in luft-
dicht schliessenden Pulve rgläsern, und zwar getrennt von
einander aufbewahrt werden müssen, damit sie ihre
Empfindlichkeit bewahren
Früher wurden als Anoden meistens gegossene
Nickelplatten, für sich oder mit Kohlenplatten gemischt,
verwendet. Neuestens bedient man sich vorzugsweise
gewalzter Nickelblech-Anoden, welche genügen, um reine
Bäder, die ausser Nickelsalz nur Ammoniaksalz enthalten,
in ihrer Zusammensetzung auf sehr lange Zeit constant
zu erhalten.
Was das Einhängen der Anoden anbetrifft, so soll
die Verwendung von Kupferdraht für diesen Zweck ab-
solut ausgeschlossen bleiben, damit einerseits eine Ver-
unreinigung des Bades durch Kupfer hintangehalten
werde und andererseits die Anoden durch vollständiges
Eintauchen völlig ausgenützt werden können. Man kann
zu diesem Behufe starke Haken aus reinem Nickeldraht
verwenden oder, noch besser, an die Anodenplatten
Streifen aus biegsamem, dünnem Nickelblech mittelst
Nickelnieten befestigen. Diese Streifen werden derart ge-
bogen, dass sie mit federndem Drucke auf den Anoden-
stangen aufliegen und dadurch, sowie durch ihre breite
Berührungsfläche, einen guten Contact herstellen.
Die Temperatur der Nickelbäder darf nicht unter
16°C. betragen. Am besten arbeitet es sich damit bei
circa 20° C. Für sehr dicke Vernickelung, sowie für
grössere Gegenstände haben wir die Anwendung eines
Schüttelapparates als sehr vortheilhaft gefunden.
ih
se