Nebenschlussmaschinen.
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was man hier unter Charakteristik ohne nähere Be-
zeichnung zu verstehen habe. Kittler versteht darunter
die elektromotorische Kraft in ihrer Abhängigkeit vom
Schenkelstrom. Hergeleitet wurde diese Curve von ihm
gleichzeitig mit einer Stromcurve (in Abhängigkeit von
dem Verhältniss »:(w, — w,) aus Versuchen, bei welchen
der Widerstand der Schenkelwindungen mit Hilfe eines
Rheostaten variürt wurde. Auf diese Weise erhält man
owohl für die Stromcurve, als auch für die Charakteristik
Curven, welche, wie zu erwarten, den entsprechenden
Curven für Hauptschlussmaschinen vollkommen ähnlich
verlaufen. Sehr eigenthümlich verläuft dagegen bei den
Nebenschlussmaschinen die »äussere« Charakteristik
und die »totale« Charakteristik, d. h. die Klemm-
spannung, beziehungsweise die elektromotorische Kraft
als Function der Stromstärke im äusseren Kreise: Da
die Grössen e und E in der obigen Weinhold’schen
Tabelle sich nur wenig unterscheiden, so wird es genügen,
eine derselben, etwa EZ, graphisch darzustellen. Dies
ist in Fig. 67 geschehen. Das Merkwürdige an diesen
drei Curven ist, dass sie, vom Anfangspunkte der
Coordinaten ausgehend, sich von der Ordinatenaxe
entfernen, alsdann umbiegen und schliesslich wieder zur
Ordinatenaxe zurückkehren. Die elektromotorische
Kraft (und ebenso die Klemmspannung) ist also gar
keine eindeutige Function der äusseren Strom-
stärke mehr, sondern jedem Werthe von i,„ entsprechen
zwei Werthe von E (und ebenso von e), und um zu
entscheiden, welcher von beiden stattfindet, muss noch
der Widerstand im äusseren Kreise angegeben werden.
Aber es giebt einen Werth von i,, für welchen es nur