3. Gold.
Bei 6 Minuten langer Einwirkung eines Stromes von
360 A. und 70 V. auf Gold erhielt H.Moissan')reichliche
srünlichgelbe Dämpfe. Eine mit dem gebogenen Theile
in den elektrischen Ofen eingeführte U-förmige, im
Innern durch einen Wasserstrom gekühlte Metallröhre
war mit einem dunklen, purpurn schillernden Pulver be-
deckt, das unter dem Mikroskope Tröpfchen von ge-
schmolzenem Golde unterscheiden liess.
a) Goldhydrür.
Die schwarze Färbung, die der negative Golddraht
beim Durchleiten eines Stromes durch angesäuertes
Wasser annimmt, führten Brugnatelli?) und Rund-
spaden auf die Bildung eines Goldhydrürs zurück. Bei
der Elektrolyse von Natronlauge wurden beide Golddraht-
Elektroden schwarz.
b) Goldoxyde.
Dass sich Gold als Anode bei der Wasserelektrolyse
zu Hydroxyd löst, beobachtete schon Grotthus?). Nach
1) Compt. rend. (1893) 116, 1429. — ?) J. de. Phys. (1806) 62, 309; Gilb.
Ann. 23, 194. — °) Ann, Chim. (1806) 58, 60.