20. Zirkonium.
Jedenfalls nicht ganz reines Zirkonium hat Bec-
querel!) aus concentrirter Chloridlösung durch schwache
Ströme erhalten. H. Moissan?) gewinnt durch Erhitzen
von Zirkonerde mit überschüssiger Kohle im elektrischen
Ofen einen metallisch aussehenden Körper von glänzen-
dem Bruche, der keinen Stickstoff, aber noch etwa DU
Kohlenstoff enthält. Durch erneutes Schmelzen mit über-
schüssiger Zirkonerde entsteht metallisches Zirkonium
vom spec. Gew. 425, das Glas und Rubin leicht ritzt,
L. Troost?) presst gepulverten Zirkon (Zirkonium-
silicat) im Gemisch mit fein vertheilter Kohle zu Cy-
lindern und erhitzt in einer Kohlenschale in einem ge-
schlossenen, von einem langsamen Kohlensäurestrome
durchstrichenen Apparat mit 35 A. und 70 V. Die
Kieselsäure verflüchtigt sich unter theilweiser Reduction
zu Silicium, und es bleibt Zirkonium mit 1—11/,%
Kieselsäure zurück. Für sich im elektrischen Bogen er-
hitzt, schmilzt Zirkon, aber die Kieselsäure verdampft
nur langsam und unvollkommen.
!) Ann. Chim. Phys, (1832) 48, 344. — ?) Compt. rend. (1893) 116, 1222, —
° Compt. rend. (1893) 116, 1429,