Vorwort
Seit Galvanis und Voltas Versuchen sind über Ioo Jahre
vergangen. Wissenschaft und Technik haben auf dem Gebiete
der elektrischen Erscheinungen inzwischen, besonders in der
letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, ungeheure Fortschritte
gemacht. Trotzdem ist man grade auf diesem Gebiete vielfach
noch beim Alten geblieben und nicht dazu übergegangen, eine
einheitliche Naturanschauung allgemein zur Geltung zu bringen.
So nennen wir die Apparate für elektrolytische Stromerzeugung
immer noch „galvanische‘“ Ketten, Säulen oder V olta-Elemente,
obgleich Galvani dergleichen Apparate gar nicht erfunden hat.
Wir müssen aber doch den gemachten Fortschritten Rechnung
tragen und mit dem Alten brechen.
Bei der Vielfältigkeit der Kombinationen ist es schwer,
einheitliche Gesichtspunkte für die Einteilung des Stoffes auf-
zustellen. Verfasser wählte nicht die bisher allgemein übliche
Einteilung in Primär- und Sekundär-Elemente bezw. nach der
Art der Elektroden oder der Zusammensetzung der Elektrolyte
bezw. der Art der Depolarisation, sondern er legte die An-
wendung, Leistung und Betriebsweise der Appa-
rate zugrunde, die auch bei anderen Erzeugnissen der Elektro-
technik üblich ist. Dementsprechend wurde auch der Titel des
Buches ‚Elektrochemische Umformer“ gewählt, ein Begriff, der
alle Einrichtungen umfaßt, welche zur Erzeugung elektrischer
Arbeit auf nassem Wege aus chemischer Energie dienen.
Es sind in vorliegendem Werke besonders auch die Stark-
stromelemente und Erdelemente behandelt worden. Eine sehr
umfangreiche Sonderindustrie bilden die Taschenapparate aller
Art, insbesondere die Batterien für Momentbeleuchtung, die in
einem besonderen Abschnitte eingehend besprochen wurden. Alle
diese Apparate sind bisher in der Literatur gar nicht oder nur
wenig beachtet worden. Es ist Wert darauf gelegt, möglichst
praktische, teils eigene Erfahrungen zu bieten und nicht, wie es