Full text: Elektrochemische Umformer [Galvanische Elemente]

   
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Allgemeines. 49 
Die Reinigung des natürlichen Graphits durch Säuren und 
Waschen mit Wasser ist umständlich und kostspielig. Im elek- 
trischen Ofen dagegen kann man die fremden Beimengungen 
(den Aschengehalt) durch längeres Erhitzen bei sehr hoher Tem- 
peratur völlig zum Verdampfen bringen, und auf diese Weise 
reine kristallinische Kohle als Graphit gewinnen, der nicht mehr 
als 1—10% fremde Beimengungen enthält. Es ist jedoch möglich, 
ein fast chemisch reines Produkt mit 3 Teilen Asche auf 10.000 
Teile Masse zu erhalten, das natürlich teurer ist als ein weniger 
reines Erzeugnis, wie es für die meisten Zwecke genügt. 
Versuche von Moissan nach Berthelots Prüfungsmethode mit 
Salpetersäure und Chlorkalzium zeigten, daß der beste natürliche 
Graphit nicht so widerstandsfähig ist als der künstliche Acheson- 
Graphit, und daß der im elektrischen Ofen behandelte natür- 
liche Graphit noch verbessert wird. Untersuchungen von P. M. 
Lincoln ergaben, daß ı Kubikzoll künstlicher Graphit nur 
0.000320 Ohm Widerstand hat, während die hierzu verwendete 
Kohle 0.00124 Ohm hatte. 
Das Imprägnieren der künstlichen Kohlen mit Paraffin 
macht bei Schwachstrombatterien keine Schwierigkeiten. Man 
hat es auch für Starkstrom versucht, hierdurch wurde jedoch 
die Leitfähigkeit herabgesetzt. Bei den Acheson-Graphitelek- 
troden ist jedoch auch für starke Ströme das Paraffinieren 
möglich. Eine Graphitelektrode von 4X4xX14 Zoll wurde 
z. B. am oberen Ende paraffiniert und ein Bleistab von 31, Zoll 
Stärke eingeschraubt, sie konnte mit 60 Ampere belastet werden, 
wobei alle vier Seiten in der Elektrolyse wirksam waren. Die 
Verbindung zwischen Metall und Elektrode wurde nicht an- 
gegriffen. 
Über die Verwendung des künstlichen Graphits für das Um- 
pressen der Kohlenstifte zu Trockenelementen liegen genügende 
Erfahrungen wohl noch nicht vor. Man hält teilweise den natür- 
lichen Graphit für besser. Es dürfte jedoch bei beiden Arten 
sehr auf die Güte bezw. Leitfähigkeit und Reinheit ankommen. 
Der künstliche Graphit fühlt sich rauh an, der natürliche 
mehr glatt und schlüpfrig. Dies zeigt sich auch beim Umpressen 
der Kohlenstifte. Die Pressungen mit natürlichem Graphit 
lassen sich leicht und glatt aus den Formen herausdrücken, 
Zacharias, Elektrochemische Umformer. 4 
    
   
   
   
   
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
  
  
  
   
    
   
  
  
    
  
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