Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
Lehre vom Licht. 
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we en + Tr Je kleiner also / um so grösser wird m. Da nun eine 
Sammellinse von kleiner Brennweite stark eekrümmte Flächen hat und darum bei 
der starken sphärischen Abweichung nur für den mittlern Theil des Gesichtsfeldes 
ein scharfes Bild liefert, so wendet man meist zwei schwächere Sammellinsen 
hinter einander an, wie bei der Fraunhofer’schen, Fig. 931a., oder der Wilson- 
schen Lupe, Fig. 931b. 
Fig. 931. Fig. 932. Die Vortheile der 
x Anwendung zweier 
l z Linsen im Vergleich 
\ | zu der nur einer von 
| derselben Brennweite 
| ee liegen in der geringern 
sphärischen Ab- 
weichung und in der durch grössere Oeffnungen vermehrten Helliekeit.des Bildes. 
Plössl konstruirt Lupen aus 2 plankonvexen achromat. Linsen, welche einzeln 
und kombinirt gebraucht werden können. 
Aehnlich wie die aus 2 Linsen zusammen gesetzten Lupen wirken einige 
andere aus einem Glasstück hergestellte Lupen, welche nur Zentralstrahlen zur 
Wirkung kommen lassen und darum von sphärischer Aberration ziemlich freie 
Bilder liefern. Dahin gehört die Zylinderlupe, Fig. 982a., die Coddineton’sche, 
Fig. 932b., die Brewster’sche Lupe, Fig. 932e.; alle aber haben den Nachtheil 
gemeinsam, bei grosser Annäherung an das Objekt ein ziemlich beschränktes 
Gesichtsfeld zu besitzen. 
  
Ist, wie in Fig. 933 die Linse / an einem Stativ s be- 
festigt, an, welchem gleichzeitig ein Objekttisch £ und ein 
Beleuchtungs-Spiegel » verstellbar angebracht sind, so nennt 
man diese Vorrichtung ein einfaches Mikroskop. Man 
erreicht mit ihm (lineare) Vergrösserungen bis 150. 
b. Die camera obscura. 
Die für die Neuzeit so wichtig gewordene Dunkelkammer 
ist schon von Leonardi da Vinci (1519) beschrieben und 
wahrscheinlich noch vor ihm erfunden worden. In ihrer 
einfachsten Form stellt sie sich als Locheamera, Fig. 934, 
dar, bei der die 
Vorderwand vv 
eine sehr kleine 
Oeffnung hat, die 
Hinterwand durch 
eine matte Glas- 
scheibe yy ersetzt 
ist. Auf letzterer 
entsteht ein verkehrtes reelles Bild cd vom Gegenstand ab, welches kleiner wird, 
   
je weiter «b von der camera fortrückt, aber stets deutlich ist, welches auch die 
Entfernung der Scheibe von der Oeffnung sein möge. Da nun bei enger Oeffnune 
die Bilder sehr lichtschwach, bei weiter Oeffnung aber undeutlich sind, insofern 
dann nach jedem Bildpunkte ein ganzes Strahlenbüschel gelangt und somit kein 
jildpunkt sondern ein Bildkreis entsteht, so wurde die Oeffnung sehr bald durch 
eine Sammellinse ersetzt. Um fremdes Licht abzuhälten, ist die camera in- 
wendig geschwärzt und wohl verschlossen. 
Die Einführung einer Linse als Bilderzeuger brachte die fernere Einrichtung 
mit sich, die matte Glasscheibe sowohl wie die Linse zu verschieben und so 
ein scharfes Bild auf der Rückwand zu erhalten. Seitdem die Photographie 
gelehrt hatte, die Bilder der camera obscura zu fixiren, ist der wichtigste Theil 
der letztern, die Linse oder das Objektiv, bedeutend verbessert worden. War 
schon durch Hall (1729) und Dollond (1759) die einfache Linse durch eine 
achromat. ersetzt worden, so suchte man für die Photographie Objekte zu erhalten, 
die bei vollständiger Achromasie grosse Lichtstärke, Schärfe des eanzen 
  
  
  
  
  
  
   
  
  
     
   
  
  
   
   
    
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
     
   
   
   
  
   
  
  
   
  
   
  
  
   
  
   
   
    
   
            
   
  
    
    
 
	        
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