Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
990 Lehre vom Licht. 
Die andern beiden genannten Apparate dienen vornehmlich dazu, das im 
Mikroskop gesehene Bild durch einen über dem Okular unter 45" veneiet ange- 
brachten Spiegel, Fig. 941, zugleich mit dem Papier (5) für die zeichnende Hand 
sichtbar zu machen. Dies geschieht durch ein Prisma /, welches das Papier nach O 
total reflektirt. 
c. Das zusammengesetzte Mikroskop. 
Alle zusammen gesetzten optischen Apparate bestehen im wesentlichen aus 2 Linsen- 
systemen, dem Objektiv und dem Okular. Das zusammen gesetzte Mikroskop 
wendet man zur Vergrösserung kleiner Objekte an und zwar dann, wenn die Lupe 
nicht mehr ausreicht; seine Wirkungsweise ist im Fig. 942 schematisch dargestellt. 
Das Objektiv ! von sehr kleiner Brennweite m F entwirft 
EA von dem nahe dem Brennp. F gelegenen Objekt ab ein 
AD reelles, vergrössertes und umgekehrtes Bild AB, welches 
/ Fig. 941. 
durch die Lupe (Okular) ZL, betrachtet, für das Auge 
5 nochmals vergrössert, virtuell und aufrecht in A, 3, zu liegen 
er scheint. Daraus folgt, dass die Gesammt-Vergrösserung des 
Mikroskops, d. h. das Verhältniss des Sehwinkels A, O8, zu 
| dem Winkel @05 unter dem das mit blossem Auge vesehene 
Objekt erscheinen würde, das Produkt der Vergrösserung des 
Objektivs und des ÖOkulars ist. Sie wächst also mit dem 
Abstand des Okulars vom Objektiv oder mit der Länge des 
Mikroskop-Rohrs, und ferner mit der Abnahme der Brennweite 
Fig. 942. des Objektivs 
u. des Okulars. 
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grösserung des Okulars, Objektive von ausserordentlich kleiner Brennweite 
anzuwenden. Die Gründe dafür sind folgende: Ist schon die erosse Länse eines 
Mikroskops an sich unbequem, so hat ein durch seine Länge vererösserndes 
Mikroskop noch den wesentlichen Nachtheil, dass das Objekt sehr nahe dem Brennp. 
liegen muss. Dadurch „eht aber die Tiefe des Mikroskops verloren, d. h. die 
Fähigkeit die in verschiedenen Tiefen gelegene Theile eines Objekts zugleich 
deutlich zur Anschauung zu bringen. Denn wir wissen. dass wenn ein Lichtpunkt sich 
nur von 2,/ bis / bewegt, sein Bildpunkt von 27 bis in die Entfernung & eilt. 
Eine starke Vergrösserung durch das Okular aber ist insofern unpraktisch, als: 
1. die Ungenauigkeiten des Objektiv-Bildes vergrössert, 2. aber das Gesichtsfeld 
bedeutend verkleinert würde 
1. Das Gesichtsfeld. Wäre A 3 ein selbstleuchtender Geeenstand. so sendete 
z. B. Punkt 3 Strahlen nach allen Punkten des Okulars, und man würde sein 
Bild 3, auch dann noch sehen, wenn der Durchm. LL; sehr klein gemacht würde. 
Dies ist aber beim Mikroskop nicht der Fall. Alle von 5 auseehenden Strahlen 
schneiden sich in 3, um das Okular nahe am Rande L, zu treffen, da, wo die 
Gerade bmB das Okular schneidet. 
Um alle von dem Objekt ab ausgehenden Strahlen durch das Okular noch 
aufzufangen, und somit sichtbar zu machen, muss LmL, = amb sein und ferner 
die Okularlinse in ihrer ganzen Ausdehnuns zur Bild-Erzeugung beitrasen. Soll 
LmL,, welcher das Gesichtsfeld des Mikroskops misst, gross Sein, so auch 
der Durchm. des Okulars; dies schliesst aber eine starke Vergrösserung durch 
das Okularglas aus. 
2. Helligkeit des Bildes. Alle von den Objektpunkten ausgehenden Haupt- 
strahlen, ömZL,, amL u. s. w., schneiden sich nach dem Austritt aus dem 
    
   
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
    
   
  
  
      
   
   
  
  
   
  
       
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
         
	        
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