Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
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Absorption des Lichts. 1009 
Von den Metallen erhalten wir zum grossen Theil nur Linienspektra, die aus 
sehr vielen Linien bestehen. Am komplizirtesten ist das Eisenspektrum, das etwa 
1500 Linien zeigt. Die meisten Linien haben die Metalle im ultravioletten. 
k. Blitz und Nordlicht. 
Es seien schliesslich noch 2 Emissions-Spektra erwähnt, welche wir bei Natur- 
erscheinungen beobachten können: das Spektrum des Blitzes und das des 
Nordlichts. Der Blitz ist eine starke elektr. Entladung durch die Luft; er 
eiebt folglich in seinem Spektrum die Linien von Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff. 
Dagegen ist, wie das Entstehen des Nordlichts selbst, so auch sein Spektrum noch 
räthselhaft. Es zeigt neben einigen Luftlinien eine Hauptlinie, A = 556,7 (Mm), 
die keinem irdischen Elem. entspricht. 
XII. Absorption des Lichts. 
Wenn Strahlen durch ponderable Substanz gehen, so werden, wie wir gesehen 
haben, verschiedene Farben in Folge der Dispersion getrennt, was wir durch eine 
Wechselwirkung zwischen ponderäblen und Aether-Molekülen erklärten. Es tritt 
aber gleichzeitig eine andere Veränderung der Strahlen ein, die Absorption, 
die wir durch dieselben Gründe erklären können. E 
Man unterscheidet die Körper als durchsichtige und undurchsichtige; 
letztere sind solche, die schon durch dünne Schichten kein Licht durchlassen, 
während erstere noch durch dicke Schichten Licht ‘durchlassen. 
Unter den durchsichtigen Körpern unterscheiden wir wieder farbige und 
farblose, z. B. buntes nnd weisses Glas. Die Farbiekeit kommt daher, dass die 
farbigen Substanzen von durchgehendem Lichte einzelne Wellenlängen fast 
uneeschwächt durchlassen, andere fast vollständig zurück halten, absorbiren. 
Lassen wir z. B. weisses Licht durch blaues Glas gehen, so zeigt die Untersuchung 
mit dem Spektroskop, dass im durchgegangenen Licht roth und gelb ganz fehlen, 
erün und violett schwach vorhanden sind, blau sehr stark. 
Indessen sind weder zwischen den durchsicht. und undurchsicht., noch zwischen 
den farbigen und farblosen Körpern scharfe Grenzen zu ziehen; die Unterschiede 
sind nur quantitativer, nicht qualitativer Art. Wenn wir nur die Schicht dick oder 
dünn genug mächen, findet selbst bei dem durchsichtigsten Körper, z. B. destillirtem 
Wasser, Absorption und bei den undurchsichtigsten, den Metallen, z. B. Silber, 
Lichtdurcheang statt. Ebenso zeigt sich dann, dass verschiedene Farben verschieden 
stark absorbirt werden; bei Wasser und Silber ist z. B. das durchgehende Licht blau. - 
Es gelten für die Absorpt. des Lichtes zwei Gesetze, welche namentlich von 
Bunsen und Roscoe experimentell bewiesen wurden. 
l. Die Menge des absorbirten Lichts ist proportional der Menge des auf- 
fallenden Lichts; nennen wir also letztere J, erstere J’, so ist: ee Konst. 
2. Gleich dicke Schichten eines Körpers absorbiren einen gleichen Bruchtheil 
des auffallenden Lichts. 
Haben wir daher einen Körper von der Dicke n, auf den die homogene Licht- 
menge 4 fällt, so denken wir uns denselben in n Schichten von der Einh. der 
Dicke zerlegt. Eine solche absorbire den Bruchtheil y des auffallenden Lichts, 
lasse 2 =] y durch. Dann absorbirt die 1. Schicht: yZL; es tritt aus und fällt 
auf die 2. Schicht: A;—yL=xL. Diese absorbirt davon yx L, lässt durch: 
tL—yxsL=zL, u. s. w. bis aus der letzten Schicht austritt: x" L, während 
absorbirt ist: (1 Dal, 
Für die farbigen Körper ist für einzelne Farben y sehr klein, für andere sehr 
eross, während für die durchsicht. farblosen y für alle Wellenlängen klein und 
nahezu’ gleich ist. Ganz gleich sind indessen bei keinem Körper die y- oder 
c-Werthe für alle Wellenlängen, sondern stets Funktionen dieser, so dass wir 
das aus einem Körper von der Dicke. n austretende Licht darstellen müssen durch 
eine Reihe: "u, +" I2+... x, L,, wo die Indizes 1,2,..m sich auf ver- 
schiedene Wellenlängen beziehen, und die /,,-Werthe die im einfallenden Licht vor- 
handene Menge der betr. Farbe bedeuten. 
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