Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Lehre vom Licht. 
Aus den Gleichen. folgt: 
; x N ER, ö 
imd= —, csd=Yy1l1— sin’d= \ l — —; — =sind Cosa — COS) sin« 
Co Loy“ Yo s 
% ; DAFSEUNS SL DE u i 
= 72.0080 25 «\ 1 — | ) 5 | - ) -H ( - 2 J cos« = sın?«. 
%o \Lo, \ Yo) to / Yo Lu 
Dies ist aber die Gleichg. einer Ellipse. Wir wollen als speziellen Fall annehmen, 
dass die komponirenden Amplituden seien: 
Y=%—A, also: 2? + y2 — 2x2ycosa = A?’sine, 
Wir wollen sehen, was daraus für einige Gangunterschiede wird: 
  
  
Für !’—/= 0:«= 0:cs«e=-+1:sine=0; Gleiche.: x? y—2X2y=0, 2=y:Gerade 
2 T 
ER ° Be ae u: Nie l ° 2_| 2 A2-WK roico 
Eee ey =+40: „41; “ &2-—-y?— A?: Kreis 
4 ” 
. a ie > al? 0; ö x?+y?+22y=0,2=—y:Gerade 
31 IT EB 
— . — . Sesh- > 9J 2 
„ 1 SEEN Ar 0: „ — l 5; 2? --y?—= — 42: Kreis 
ee 0; ; +92 —227y=-0:27=y:Gerade. 
Für zwischen den angenommenen liegende Werthe von # —/ erhalten wir die 
Gleichg. einer Ellipse. In Fig. 993 sind die Bahnen eines Punktes vezeichnet. der 
: z 5 Ä ; : i | BE 
von beiden Wellen getroffen wird, wenn ihr Gangunterschied 0, ; bis A 
) 313 
Fig. 993. Fig. 994. beträst. Wie wir 
daraus ersehen, 
  
& beschreibt jeder 
VA Punkt im allgem. 
x 5 / a Re eine Ellipse 
o L 3A AHA BAAR he 
3 F 7.03 rE Pr = und solches Licht 
nennt man 
elliptisch polaris. Wenn aber der Gangunterschied ein ungerades Vielfaches 
einer !/, Wellenlänge beträgt und die beiden Kompon. gleich hell sind, die gleiche 
Amplitude besitzen, so beschreibt jeder Punkt einen Kreis; das Licht heisst dann 
zirkular polaris. Ist endlich der Gangunterschied ein Vielfaches von !/, Wellen- 
länge, so entsteht linear polaris. Licht. In der Fig. ist der Sinn der Bewegung 
durch die Pfeile angedeutet; bei Gangunterschieden O bis ‚ findet die Bewegung 
rechts herum statt, bei Gangunterschieden ‚ bis A links herum. 
Fragen wir, wie elliptisch oder zirkular polaris. Licht erkennbar ist, so ist 
klar, dass es mittels eines Nikols (S. 1027) bei keiner Stellune canz auseelöscht 
wird. Von zirkularem Licht wird bei jeder Stellung des Nikols die Hälfte durch- 
gehen, es wird also wie natürliches erscheinen. Von ellipt. Licht wird am meisten 
durchgehen, wenn der Hauptschnitt des Nikols parallel der grossen Axe steht, 
am weniesten in der dazu 1 Stellune; das Licht wird also wie theilweise lineaı 
polaris. erscheinen. Das Nikol’sche Prisma ist also zur Erkennung unbrauchbar; 
man benutzt dazu den Babinet’schen Kompensator, der hier gleich be- 
schrieben werden soll. 
Es werden 2 Keile aus Quarz geschliffen, so dass die Flächen @ und d parallel 
der Axe sind, Fig. 994. Während aber bei dem einen Keil die Axe in der Ebene 
der Zeichnung liegt, liegt sie beim zweiten L dazu. Wie wir es früher beim 
Kalkspath gesehen haben, gehen auch durch den Quarz zwei L zu einander 
polaris. Strahlen, der ordin., L zur Axe schwingend, und der extraordin., ihr 
parallel schwingend. Sie besitzen verschiedene Fortpflanzungs-Geschw.; beim Durch- 
gang durch eine Quarzplatte tritt daher ein Gangunterschied auf, dessen Grösse 
von der Dicke der Platte abhänet. Da nun in den Keilen die Axen evekreuzt 
liegen, wird die Schwingung, die den obern Keil als ordin. durchsetzt, im untern 
zur extraordin. und umgekehrt. Gehen daher zwei L zu einander polaris. 
  
   
     
  
   
  
    
  
   
  
   
  
   
  
   
   
     
  
  
  
  
  
    
   
   
  
   
   
   
  
   
    
  
  
  
   
   
  
    
    
      
	        
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