1036 Lehre vom Licht.
expon. umgekehrt proport. zur Fortpflanzungs-Geschw. ist, so folgt weiter dessen
Konstanz für den ordin. Strahl, dessen Veränderlichkeit für den ausserordentlichen.
I. Zweiaxige Kristalle.
Ausser den einaxigen Kristallen giebt es optisch zweiaxige, bei denen die
Verhältnisse viel verwickelter liegen, so sehr, dass dieselben nicht empir. gefunden
worden sind, sondern dass sie zuerst theoret. abeeleitet worden sind; dies eeschah
durch Fresnel; der Versuch hat dann die Theorie glänzend bestätigt.
Während bei den einaxieen Kristallen die Elastizität zwar von der Richtung
abhängt, aber doch eine Axe existirt, um die herum alles symmetr. ist, giebt es bei
den zweiaxieen Kristallen eine solche Linie nicht. Gehen wir von einem Punkte
aus. So ist in einer Richtung die Hlastizität am erössten, in einer dazu L
Richtung am kleinsten, in einer 3. auf den beiden ersten L Richtung hat sie
einen mittlern Werth. Diese 3 Richtungen nennt man die 3 Axen der Elastizität.
Bezeichnen wir die Hlastizitäten in diesen Richtungen mit a?, b?, c?, so ist nach
Fresnels Annahme für irgend eine andere Richtung, welche mit jenen die
Winkel «, #, yr bildet, die Elastizität = a? cos?« + b? cos?®@ + ec? c0s?y; die
Klastizitätsfläche ist demnach hier ein dreiaxiges Ellipsoid.
Wir wollen nun versuchen, aus dieser Annahme die Wellenfläche zu konstruiren,
welche hier eine sehr verwickelte Gestalt annimmt. Wir wollen die 3 Schnitte
konstruiren, die mit der Wellenfläche „ebildet werden durch Ebenen, welche durch
die Axe der erössten und kleinsten Hlastizität, der erössten und mittlern, und
Fig. 998. der kleinsten und mittlern zeleet sind. Es seien
Z OX, OY, OZ die Richtungen, die parallel den
Axen der grössten, mittlern, kleinsten Elastizität
sind. Schwineungen nach OX mögen sich mit der
Geschw. v, fortpflanzen, nach O Y mit v,, nach OZ
mit v,, wo dann vo, >v, v, ist.
Wir nehmen zuerst die Ebene OAZ. Bewegt
X sich ein Strahl in der Richtune AD von O aus,
Fie. 998, so kann er schwingen nach OZ oder
l dazu; nach OY, senkr. zur Papierfläche.
Je nachdem hat er die Geschw. v, oder v,, kommt
en
also in der Zeiteinheit bis zum Punkte E oder D.
Beweet sich ein Strahl in der Richtune OZ, so
kann er schwingen nach OX oder nach OY,
hat also die Geschw. vo, oder v,, und kommt
bis © oder F. PBewegt sich ein Strahl in
Richtung O@, so kann er schwingen nach
OD oder nach OY, hat also die Geschw., die
im 1. Fall zwischen v, und v», liegt. im
2. Fall v, ist. Wir sehen, dass wie auch
der Strahl seht, immer eine Schwineung
nach OY stattfindet, ein Theil der Schnitt-
kurve also ein Kreis mit dem Halbm. », ist,
während die Radivektoren der andern Kurve
von v, >v, bis v, < v, abnehmen. Diese
Kurve ist eine Ellipse, deren Axen v, u. v, sind.
Wir haben also auch hier in jeder Richtung
2 verschiedene Geschw., also 2 Strahlen; von
ihnen besitzt der eine konstante Geschw. füı
alle Richtungen, d. h. in dieser Ebene, und
heisst daher der ordin., während der 2., dessen
Geschw. von der Richtung abhänot, der extraordin. heisst. Aus der Wellenfläche findet
man, wie wir früher gesehen haben, die zu einem Strahl sehöriee Wellenebene,
indem man im Berührungspunkt des Strahls mit der Wellenfläche Tangenten-Ebenen
lest. Es gehören hier also zu jeder Richtung zwei Wellenebenen, z. B., Fig. 999, zur
Richt
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an de
Ebene
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in ein
nennt.
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Diese
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