Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

      
  
  
   
   
  
  
   
  
   
    
   
  
  
   
  
   
  
   
     
    
   
   
  
  
   
   
  
  
    
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
   
   
  
  
   
  
   
   
     
    
1042 Lehre vom Licht. 
violett durchlassen, auf der rechten Hälfte fast gar kein roth, da dessen 
Schwingungsrichtung L zum Nikol dagegen mehr violett. Der Linksquarz 
würde also mehr roth erscheinen, der Rechtsquarz mehr violett. Es ist leicht ein- 
zusehen, dass die Färbung beider Hälften nur dann ident. sein wird, wenn 3. parallel 
oder L AA ist. Da Gleichheit der Färbung leicht zu erkennen ist, kann man Biquarz 
und Nikol 3 B benutzen, um die Polaris.-Ebene AA von Licht zu finden. 
2. Der Rotations-Kompensator besteht aus 2 Keilen aus (Juarz Ei Zur 
Axe, deren erster rechts, der zweite links dreht. Lässt man linear polaris. 
Licht hindurch gehen an einer Stelle, wo beide Keile gleich dick sind, so ist der 
Kompensator wirkuneslos, da der eine Keil eben so viel rechts dreht, wie der 
andere links. Verschiebt man aber den einen Keil, so dass er an der Durch- 
oangsstelle dicker wird, so überwiegt sein Einfluss. Kennt man die der Verschiebung 
entsprechende Dicken-Zunahme, so kann man beliebige Drehungen zufügen oder 
zurück nehmen. Der Apparat wird daher benutzt, um die Drehung der Polarisations- 
Ebene zu messen. 
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Der Quarz besitzt die Fähiekeit der Drehung nur in Richtung der Axe; sonst 
verhält er sich wie ein gewöhnlicher einaxieer Kristall. Es giebt noch andere 
Kristalle mit derselben Fähigkeit, z. B. Zinnober, Benzil, welches sogar 15 mal 
stärker dreht als Quarz. Manche Substanzen die im regulären System kri- 
stallisiren. also keine optische Axe besitzen. z. B. chlorsaures und bromsaures 
Natron, essiesaures Uranylnatron, drehen ebenfalls und zwar beim Durchgang in 
allen Richtungen. 
Von den einaxigen Kristallen ist noch schwefels. Strychnin z 
die Fähiekeit zu drehen auch in L,ösung behält, und somit zu den drehenden 
Flüssiekeiten hinüber leitet. 
Von Flüssiekeiten oiebt es eine grosse Anzahl. die Drehvermögen besitzen: 
Lösungen von Rohrzucker, Dextrin, Kampfer, Zitronenöl, Terpentinöl, Weinsäure, 
weinsauren Salzen u. s. w. Auch Dämpfe drehen, z. B. Terpentinöl und Kampter. 
Bei allen diesen Substanzen ist die Drehung sehr eering im Vergleich zu Quarz 
Die Gesetze bleiben dieselben, wie für den Quarz; nur dass neben der Dicke deı 
Schicht ihr Gehalt an drehender Substanz. ihre Konzentration, zu berücksichtigen 
ist. Die Substanzen drehen theils rechts, theils links, oder auch beides. So 
hat man 2 isomere Ärten von Weinsäure, deren eine rechts, die andere links dreht; 
jede bildet Salze, die dann auch r. und 1. drehen. Auch können beide Weinsäuren 
oemischt vorkommen; sie bilden dann die isomere Traubensäure, die nicht dreht, 
ist. Auf diese Verhältnisse, die theoret. sehr interessant und wichtig sind, 
ı nennen, welches 
inaktiv 
können wir hier nicht eingehen. 
o. Saccharimetrie. 
Von besonderer praktischer Wichtiekeit ist die Drehung der Zuckerlösungen 
oeworden, da dadurch leicht der Gehalt einer Lösung bestimmt werden kann. Es 
sind daher verschiedene Apparate für diesen Zweck konstruirt worden, die sehr 
oenau die Grösse der Drehung durch eine Schicht von gegebener Länge messen 
und dadurch den Zuckereehalt berechnen lassen. Das älteste Instrument ıst das 
Saceharimeter von Soleil, dessen Konstruktion in Fire. 1012 angegeben ist. 
Fig. 1012 3 ist ein Nikol’sches 
Prisma, welches das 
&Y n] 77 N I _—— T NEON A N einfallende Licht: 
% LJ4 7 [ )- 3 IL / D DR polaris.; darauf folgt 
s 2.1 « 5 & ? ; - in 4 ein Biquarz, ın 6 
: ein Rotations-Kompen- 
sator, in 7 ein analysirendes Nikol, in 8 ein kleines Fernrohr. 6 wird auf O ein 
oestellt. so dass es keine Drehung bewirkt, dann 7 so eestellt, dass beide Hälften 
des Biquarzes 4 in gleicher Farbe erscheinen; dann steht 7 parallel 3. Nun wird 
die mit der Zuckerlösung gefüllte, an den Enden durch Glasplatten geschlossene 
Röhre 5 eingelegt; sie dreht das Licht, die Hälften des Biquarzes erscheinen 
verschieden gefärbt. Durch Verschieben des Kompensat. 6 stellt man wieder gleiche 
Farbe her und indem man die dazu nöthige Verschiebung abliest, kennt man die 
Grösse der Drehung und damit den Zuckereehalt. 1 ist ein Nikol, 2 eine 
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