Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

     
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
   
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
   
    
   
  
   
   
  
  
  
   
  
    
    
   
   
  
    
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1062 Die Lichtpaus -Verfahren. 
statt, wie jener Körper auch bei Gegenwart einer organischen Substanz einen Theil 
seines Chlorgehalts verliert und zu Chlorür reduzirt wird. Oxalsaures Eisenoxyd 
wird zu Eisenoxydul-Salz und Kohlensäure auch ohne Anwesenheit weiterer organischer 
Stoffe zersetzt; die Kohlensäure entweicht. — Ebenso wie oxalsaures Eisenoxyd 
verhalten sich die Doppelsalze: oxalsaures Eisenoxyd-Kali, -Ammon, bezw. -Natron. 
Hier findet aber die Zersetzung energischer und schneller statt, indem die frei 
werdende Kohlensäure in dem -Kali, bezw. -Natron und -Ammon Stoffe antrifft, mit 
denen sie sich rasch zu kohlens. Kali, bezw. Natron und Ammon verbindet. 
Die ehromsauren Salze eehen bei Belichtung in die Formen des chromsaureı 
Chromoxyds oder des Chromsuperoxyds und Chromoxyds über Die Uranoxyd-Salze 
setzen sich in Uranoxydul-Salze um. Für die Reduktion sowohl der chromsauren 
als der Uranoxyd-Salze durch Belichtung ist die Anwesenheit organischer Substanzen 
Vorbedingung. — 
Anschliessend an das Vorhergehende möge im Vorübergehen einer ebenfalls 
auf chemischer Thätiekeit des Lichts beruhenden Erscheinung oedacht werden, 
welche häufig bei Fensterglas beobachtet wird: Fensterglas nimmt unter Ein- 
wirkung des Sonnenlichts ausgesprochene Färbungen an. 
Fast alle Gläser sind lichtempfindlich; bei vielen Glassorten genügt eine Be- 
lichtune von nur wenieen Tagen, um eine deutliche Farben-Veränderung hervoı 
treten zu lassen, die später auch eine wesentliche Veränderung in der Struktuı 
der Oberfläche mit sich bringt. Immer findet eine Verdunkelung der Färbung 
des Glases statt, beim weissen ins oelbliche und bräunliche. \m schnellsten und 
auffallendsten werden maneganhaltige Gläser von fleischfarbigem Ton vom Licht 
verändert: dieselben nehmen rasch braune Färbung an Am unangenehmsten 
ist diese Veränderung bei grossen Scheiben, welche Inschriften, die mittels 
Autkittune von Buchstaben hergestellt sind, tragen (Schau- und Thürfenster 
Werden derartige Buchstaben zum Zwecke der Veränderung der Inschrift ein mal 
wieder abeenommen so treten die frei gelegten Stellen als uneefärbte stark hervor ; 
d. h. es erscheint zewissermaassen ein Abdruck der frühern Inschrift: hell aut 
dunklerem Grunde. 
Abhülfe ist selbst nicht durch Schleifen und Poliren zu schaffen, da die 
Verfärbune ihren Sitz nicht nur in der Oberfläche hat, sondern die eanze Dicke 
der Scheibe durchsetzt. 
III. Beschaffenheit der Originale zu Lichtpausen. 
Lichtpaus-Verfahren sind Kopiı Methoden, mittels deren man von flachen, 
durchbrochenen oder durchscheinenden Geeenständen, z. B. Pflan- 
zenblättern, Zeichnungen, Spitzen, Schablonen etc., unter Benutzung 
der chemischen Wirkung des Lichts Reproduktionen in der Grösse 
des Orieinals anfertiet. Diese Erklärung schliesst die Unterscheidung ein, 
welche gegen das photographische Verfahren besteht in welchem die 
camera obscura (S. 988) benutzt wird. Da der Lichtpaus-Prozess sıd nh auf die Eigen- 
schaft gewisser Körper oründet, im Lichte eine der Farbe nach direkt sichtbare oder 
doch entwickelbare Veränderung zu erleiden. so folet, dass die Original-Zeichen- 
blätter, von welchen Kopien Lichtpausen oenommen werden sollen, an deı 
zeiehnunesfreien Steilen lichtdurchlassend, in den Zeichnuneslinien 
Lieht zurück haltend deckend sein müssen. Daher sind Originale aut 
möelichstreinemtransparenten Papier und inmöglichst tief schwarz 
deekender Tusche ausgeführt am geeignetsten zur Reproduktion Die 
Zeichnunesblätter dürfen auch keine Falten und Kniffe ete. enthalten, da solche 
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sich als feine Linien auf der Lichtpause markiren; dieselben werden daher am 
besten eerollt oder flach liegend in Mappen aufbewahrt Als Original - Papieı 
wähle man hiernach ein in der Durchsicht weisses, leicht bläulich zefärbtes, 
: 1 
mol 
mässierer Stärke, ohne Knoten und Flecken. Vor allem muss die Rückseite 
des Papiers frei von Schrift, Zeichnung oder Druck sein, da diese in umgekehrten 
Sinne (als Spiegelbild) auf der Lichtpause erscheinen würden. Am ungünstigsten Ist 
selbe Färbung des Originalpapiers, weshalb die Benutzung geölter Pauspapiert 
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ı Orieinalen. besonders wenn diese wiederholt kopirt werden sollen, möglichst z 
lichst transparentes, dünnes, elattes Papier von möglichst eleich-
	        
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