Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

      
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
    
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
     
    
     
  
  
Die Lichtpaus-Verfahren. 
und ein zweites kurzes Glasrohr zum Hineinblasen von Luft reichen, um so einen 
Druck anf die Flüssiekeit in der Flasche ausüben zu können. Beim Einblasen 
wird die Flüssiekeit in dem Heberrohr in den längern Heberarm übersteigen und 
schliesslich gleichmässig weiter ausfliessen. Soll nur eine geringe Menge Flüssiekeit 
übergehoben werden, so verwendet man den Heber umgekehrt, indem man den 
läneern Schenkel in die Flüssigkeit taucht; es wird dann das Ausfliessen auf- 
hören. sobald man mit dem Lufteinblasen aufhört. 
d. Heber mit am längern Schenkel befindlicher Saugepumpe nach Negretti, 
Fie. 1058, werden sowohl bei ätzenden Flüssigkeiten, als auch bei grossen Dimen- 
sionen mit Vortheil angewandt. 
2. Heber, welche stets für gleiche Flüssigkeit benutzt werden, kann man so 
konstruiren. dass dieselben, wenn einmal mit Flüssigkeit gefüllt, stets oefüllt 
sind: sie bleiben entweder ganz in der Flüssigkeit; oder auch es wird nur der 
eine Schenkel in die Flüssiekeit eingetaucht erhalten. 
a. Dazu verwendet man einen Heber 
  
  
  
  
Fig. 1058. Fig. 1059. ; 
> irgend einer Konstruktion, versieht 
LESEN denselben aber an der Ausflussöffnung 
dh mit einem Stückchen Gummirohr oder 
A N 
dh N Gummischlauch, den man am äussern 
UV N „ Ende mittels eines daran sitzenden 
” x S// ”) . 
7 Hoffmann’schen Quetschhahns herme- 
Fig. 1060 tisch verschliessen kann. Oder man 
EL verwendet als Heber einen Gummi 
/ N schlauch, der an seinen beiden Enden 
ı /H ) ein Stück eingestecktes Glasrohr als 
HR 7 Mundstück und zum Öffenhalten des 
(iS ; 
IS 7 Schlauchs trägt und an seinem äussern 
' ” Ende ebenfalls durch einen am Gummi 
Ss re schlauche sitzenden Hoffmann’schen 
„y oder andern Quetschhahn (mach Mohr, Bunzen, 
All Scheibler) hermetisch verschliessbar _ıst. Einen 
>) BR 
— solehen einmal in Thätigkeit gewesenen und dann 
\ 
\ durch den Quetschhahn geschlossenen Heber kann 
  
[ \ man aus der Flüssigkeit heraus nehmen und gefüllt 
zu ireendwo aufbewahren. Heber mit Gummischläuchen 
können selbstverständlich nur bei solchen Flüssigkeiten aneewendet werden, welche 
Gummi nicht angreifen. 
b. Wo man ein Gefäss nicht ganz bis auf den Grund leeren ‘oder die 
Flüssiekeit vom Bodensatze vollständig klar abheben will. ohne den Bodensatz auf 
zuwühlen. z. B. beim Abheben der überstehenden Flüssiekeit bei Silber- und Gold- 
Rückständen, macht man von gleichschenkligen, an beiden Enden ein wenig 
nach oben umeebogenen Hebern Gebrauch, Fig. 1059. Einen solchen mit 
der betr. Flüssiekeit einmal gefüllten Heber braucht man nur mit dem einen Schenkel 
in die Flüssiekeit zu tauchen, um ihn alsbald wieder zum Laufen zu bringen. 
Um beim Auseiessen aus vollen Flaschen den stossw eisen und unrerelmässigen 
Austritt der Flüssigkeit zu vermeiden, steckt man ein Heberrohr mit einem Schenkel 
in den Flaschenhals, wodurch der Luft der Eintritt gestattet wird, Fie. 1060. 
VII. Ausführung der bekannten Lichtpaus- Verfahren.*) 
Seit Einführung des Lichtpaus-Prozesses (1370) in die Praxis sind die Tec hniker 
    
      
in den Besitz von fünfzehn verschiedenen Kopirverfahren gekommen, während die 
Bezüslich einiger andern zur Vervielfältigung von Zeichnungen und Schriften aufgetaucht 
Verfahren hneAnwendungderBelichtung hätten wir anzuführen: das „Polychron 
rfahren* von Emil Holtzmann iin Speyer, (Deutse r 7 be 
präparirten Anilinfarben ve rschiedener Töne ein 
ein besonders präparirtes Papieı Negativpapier 
iver Stellung aufsaugt, umgedruckt wird, um von 
ı Papier abklatschen zu können. Es ist dies Verfahrer 
welches nur unsaubere, unseharfe und, der bekannten Eigenschaft der 
ie} tändige Kopien liefert. Auch sind die Farbent 
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