Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
1108 Die Lichtpaus-Vertahren. 
Sonnenlicht erfolgen. Auch kann das gelatinirte Papier trocken beliebig lange auf- 
bewahrt und somit zum Vorrath präparirt werden. Luftblasen-Ansatz ist aber beim 
Gelatiniren zu vermeiden, event. durch Betupfen mit der Fingerspitze zu entfernen. 
Die Gelatinelösung stellt man sich am besten dar, indem man feste Gelatine 
in kleine Streifen zerschneidet, während 1 Stunde in kaltem Wasser aufquellen 
lässt und dann erst im Wasserbade bis zur vollständigen Auflösung erwärmt. Auch 
ist es, um Unreinigkeiten zu entfernen, ie zu empfehlen, die warme Gelatine- 
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Lösung durch ein reines Mousselintuch zu filtriren. 
1:28; P; ıpieı rfläche nimmt etwa 6 ccm Gelatine-Lösung auf; in der Schale muss 
die Lösung mindestens 2 em hoch stehen. 
Um die event. in Vorrath eelatinirten Papiere lichtempfindlich zu machen, be- 
reitet man eine Lösung bestehend aus: 100 Wasser, 4 3 doppeltchromsaurem 
Kal, 20 ccm oewöhnlichen Spiritus und so viel Salmiakgeist, dass die Lösung stroh- 
gelb gefärbt ist und nach Ammoniak riecht. Spiritus und Salmiakgeist setze man 
erst zu. nachdem das Chromat sich im Wasser gelöst hat. Diese Lösung giess 
man. nachdem dieselbe filtrirt wurde, in eine flache Schale, zieht das gelatinirte 
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Papier zwei mal ganz, also mit beiden Seiten durch die Lösung, unter Ver- 
meidune der Bildung von Lı BR lässt abtropfen und hängt dann das Papier 
) l 
  
   
  
  
zum Trocknen im Dunke n au 
Die Lösung kann, In einer Ei lockt n Flasche aufbewahrt, beliebige oft weiter 
benutzt werden; das sensihilisirte Papier ist aber nicht haltbar; es muss möelıchst 
an demselben Tare zur Verwendung kommen. 
Sobald das Papier ganz trocken, wird es im Kopirrahm unter einer trans 
parenten Zeichnung so lange dem Lichte ausgesetzt, bis es au zeichnungsfreien 
belichteten Stellen eine braune Färbung anrenommen hat, die Zeichnung abeı 
noch gelb auf braunem Grunde erscheiı Dieser Zeitpunkt wird in gutem Sonnen- 
licht in 15 Sek. bis 2 Minuten, in zerstreutem Licl erst später erreicht. Dann 
wird die Kopie heraus genommen, in mehrmals m Wasser so lange ausg« 
waschen. bis das Wasser keine eelbe Färbung rt ılso di löslich ee- 
bliebene Chromsalz ausgeewaschen ist. Dann mu be abtro} und in ein 
zweite flache Schale mit warmem Wasser von 30° C. (nicht höher!) 1—2 Mu 
lane eineetaucht werden. Hierbei erweichen die in dem kalten Wasser bereits 
reliefartio hervor gequollenen ien der Zeichnung, werden klebri: und dadurch 
ceeienet, feine Staubfarben anzunehmen. 
Es wird nun das Blatt auf eine grosse Glasplatte hlasenfrei flach ausee 
breitet und mit Löschpapier überall und gleichmässig abgetupft, bis alle Feuch- 
tiokeit von der Oberfläche entfernt ıs \lsda Ira dit pulvel yt bfarbe mittels 
eines eanz feinen Siebes über das sanze Blatt vertheilt und zur Entwickelung des 
Bildes mit Marderhaar-Pinsel in kreisförmirer Bewegung über die Zeichnung g« 
fü ihrt. Hierbei bleibt die Staubfarbe an den Zeichnungslinien kleben, auf (ie 
Nebenerunde wenn richtie belichtet aber nicht. Sobald dann das Bild voll- 
ständie eineestaubt und entwickelt ıst, wird n .der Donne oder 1 d Nähe 
eines Ofens bei bis 50° C. l’emperatur, nieht höher!) eetrocknet und, wenn ganz 
trocken, in . m Wasser sebadet und mitt« Schwamm von der überschüssigen 
Farbe befreit. dann kann das Blatt eetrocknet werden und ist fertig. 
Bei zu ec Belichtung erhält man Farbenton auch im Grunde, der nicht zu 
entfernen ist: bei Ueberbelichtune nimmt die Zeichnuug selbst die Farb chlecht 
an und müssen solche Kopien oft wiederhol noestäubt werdeı 
Als Farben zum Einstäuben können benutzt werden twuss, feine Holzkohle, 
Rebenschwarz. Graphit oder auch farbire Pulver, z. B.: Ultramarinblau, Ultramarin- 
grün, Sepia, Zinnober, Gold- und Silberbronze etc. 
d. Chromsalze und Gummi arabicum oder Albumin (Eiweiss) auf Papier 
Gemische aus „"(umml ırabic um oder \lbumin (Eiweiss) odeı auch 
Stärke mit Kaliumbichromat zeieen bei Belichtune etc. ein ähnliches Verhalten 
wie die vorhin betrachteten Bichromat -Leimschicht Nu t bei Gummi, Al- 
bumin und Stärke von einem Aufquellen weniger und fast gar nicht die Rede. 
h der Löslichkeit kommt hier und besonders bei Albumin und Stärke 
   
  
  
    
    
     
    
    
   
  
   
   
   
    
   
    
  
   
    
  
     
   
      
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
   
   
    
   
   
    
      
    
   
  
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