Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
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Die Lichtpaus-Verfahren. 
Wasser und hänge 
oleichmässie mit einer Auflösung von Kalium-Bichromat 1:5 
im Dunkeln zum Trocknen auf. 
Das trockene Papier lege man mit der schwarzen Seite auf die Zeichnungs- 
fläche des Originals und so in den Kopirrahm zur Belichtung. Die Lichtreife 
ist eingetreten, sobald die Zeichnung auf der Rückseite des Kopirpapiers deutlich 
sichtbar ist. Dann nimmt man die Kopie heraus, taucht einige Minuten in reines 
Wasser, dem einige Tropfen Salmiakgeist zugesetzt wurden, spült mit reinem 
Wasser ab, legt das Blatt mit der Bildseite nach oben auf eine reine Glasplatte 
im Halbdunkeln und fährt mit breitem weichen Pinsel über das Blatt, um die 
löslich gebliebenen Farbentheile zu entfernen. Wenn alle Zeichnungs-Linien gelb 
auf schwarzem Grunde entwickelt sind, leet man das Blatt in mehrmals erneutes 
Wasser, um alles lösliche Chromsalz zu beseitigen bis die Zeichnung rein weiss 
auf schwarz erschienen ist spült in reinem Wasser gut ab und lässt trocknen. 
Man erhält so ein Neeativ, nach welchem man bei Wiederholung ein Positiv in 
schwarzer Tuschzeichnung auf weissem Grunde erzielen kann. Bei vorhandenen 
euten Neeativen oder künstlichen Negativen kann man aber auch nach diesem 
Verfahren direkt positive Kopien in schwarzer Tuschzeichnung erlangen. 
d. Verfahren mit Uransalzen. 
Dieselben liefern negative Kopien, welche nicht wieder kopirfähig sind. Das 
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Verhalten der Uransalze im Lichte ist dem der Eisensalze analog: sie werden 
wie jene reduzirt. Uran ist ein seltenes Metall, dessen Verbindungen indess als 
Farbstoffe eine Rolle spielen. 
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liegenden Zweck anwendbare Salz ist salpeter- 
saures Uranoxyd, welches, nach der zuerst von Burnett 1840 gemachten 
Das bekannteste für den vo 
Beobachtung, im Lichte zu salpetersaurem Uranoxydul reduzirt wird, doch 
nur in Kontakt mit organischen Substanzen, z. B. Papierfaser. In 
reinem Zustande verändern sich Uransalze, ähnlich den Eisensalzen, im Lichte nicht. 
Später haben sich mit der Untersuchung und Anwendung der Uransalze noch 
Niepce de St. Victor und Wothly beschäftigt. Von den bekannten Verfahren 
haben folgende für uns Interesse 
l. Papier mit einer Lösung 1:5 von salpetersaurem Uranoxyd (Uran-Nitrat) 
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in Wasser präparirt und unter einem Negativ belichtet giebt ein kaum sichtbares 
erünes Bild, bestehend aus salpeters. Uranoxydul auf gelbem Grunde. Taucht man 
dasselbe nach der Belichtung im Dunkeln in eine neutrale Silber- (salpeters. 
  
Silberoxyd) oder Gold- (neutrales Chlorgold) Lösung, so wird an den Bildstellen 
das Silber bezw. Gold in Folee der reduzirenden Wirkung des Uranoxyduls zu 
metallischem Pulver reduzirt und man erhält ein braunes (Silber-) bezw. violettes 
(Gold-) Bild, welches durch einfaches Auswaschen in Wasser fixirt wird 
2. Man lässt Papier auf einem Bade, bestehend aus 1000 Gew. 'Th. Wasser, 
160 Gew. Th. salpeters. Uranoxvd und 2 Gew. Th. Chlorgeold 3 { Minuten ım 
Dunkeln schwimmen, hängt es zum Trocknen auf und belichtet es unter einem 
Negativ im Sonnenlichte ca. 10 15 Min. lange. Dann wäscht man die Kopie 
tüchtie in mehrere mal erneutem Wasser und erhält so ein fixirtes Bild, dessen 
Grundlage metallisches Gold ist. 
3. Papier wie ad 1 mit einer Uran-Nitrat-Lösung 1:5 im Dunkeln präparirt, 
oetrocknet, unter einem Neeativ so lanee belichtet, bis schwache grüne Zeichnung 
auf gelbem Grunde deutlich zu sehen ist und im Dunkeln in warmen (40° C.) 
Wasser ausgewaschen eiebt: 
a. Durch Eintauchen in eine Lösune 1:50 von rothem Blutlaugensalz ein 
zieeelrothes Bild, und: 
b. durch dann foleendes Eintauchen des noch feuchten, aber gut in Wasser 
auseewaschenen, zieeelrothen Bildes in eine Eisenchlorid-Lösung 1:50 ein 
orünes Bild. 
Beide Bilder werden durch gutes Auswaschen in reinem Wasser fixirt. Das zuletzt 
tene (erüne) Bild wird aber vortheilhaft an einem lebhaften Feuer getrocknet. 
Belichtet man die mit Uran-Nitrat präparirten Papiere statt unter einem 
Negativ unter einer positiven Zeichnung, so erhält man umgekehrt nach dem Ver 
fahren ad 1 und 2 weisse Zeichnung auf braunem oder violettem, bezw. nach 
dem Verfahren ad 3 auf zierelrothem oder grünem Grunde 
  
   
  
   
  
  
   
    
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
   
   
  
   
   
   
    
   
    
    
     
  
  
   
  
  
  
    
   
   
   
   
   
   
   
  
  
  
     
   
   
  
   
  
    
   
    
        
   
	        
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