Full text: Hülfswissenschaften zur Baukunde (Abtheilung 1, Band 1)

  
   
  
  
  
   
    
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
      
   
   
  
  
   
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
     
   
  
  
   
   
  
   
  
  
    
   
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Grundzüge der Meteorolooie. 
  
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Zeitlich ist die Heftigkeit der Stürme grossen Schwankungen ünterworfen; 
die grössten Heftigkeits-Ausbrüche sind rasch vorüber gehenden Stössen zu ver- 
gleichen. Bei der Schwierigkeit, sowohl dass die Instrumente solchem Wechseln 
genau folgen, als der andern, von demselben, sei es sogleich sei es erst nachträglich, 
ausreichende Kenntniss zu erlangen, wird auf eine Vervollkommnung der Be- 
obachtungen in dieser Richtung vielleicht noch für auf lange Verzicht geleistet 
werden müssen, 
Noch schwieriger in der Lösung ist das Problem der Bestimmung der örtlichen 
Ausdehnung des grössten Winddrucks, dessen Lösung für die Baukonstruktions- 
lehre von Wichtiekeit sein würde. Man nimmt an, dass heftige Windstösse ihre 
Wirksamkeit nur auf eine geringe Fläche ausdehnen, niemals auf die ganze 
Fläche z. B. eines Brückenträgers von mehreren hundert Metern Länge. Wie weit 
dieser Annahme Thatsächliches zu Grunde liegt, ist bisher nicht fest gestellt. Von 
einem gewissen Werthe auch zur Beantwortung dieser Frage sind vom „Signal Office“ 
in Washineton angestellte schon oben erwähnte Ermittelungen über die als Tornados 
bekannten Stürme. Diese führten zu folgenden Feststellungen: 
l. Die erfolgte Zerstörung von Brücken bei Tornados lässt auf einen Wind- 
druck zwischen 90 und 130 k& pro qm zurück schliessen; desgl. die Zerstörung von 
Gebäuden aus Ziegeln auf einen solchen von 290—-420 kg Druck. 
2. Die Entführung, Wegtragsung und Zerstörung beweglicher Gegenstände 
(schwerer Fässer, Blöcke, Zugthiere u. s. w.) liefern Beweise für Winddrücke 
von 290 — 410 Kg, 
3 Pressionen von unten nach oben gerichtet waren. ebenso gross, wenn 
nicht noch grösser als diejenigen in horizontaler Richtung; das Vorkommen von 
Pressionen mit Richtung von oben nach unten wurde nicht mit Sicherheit 
nachgewiesen. 
4. Drücke, wie die ad 1 und 2 mitgetheilten, wurden wie Beobachtungen 
ereaben — nur auf kleine Flächen (1, 2 oder 10 am) ausgeübt. Der Weg deı 
grössten Zerstörung ist wohl mehrere Kilometer lang, erstreckt sich aber nur aul 
einige hundert Meter in die Breite, und die Linie des Maximums der Heftig- 
keit hat eine noch geringere Breite. Die angeführten ausserordentlichen Drücke 
werden nur auf kleinen, nicht 10 am messenden Flächen beobachtet, welche 
längs des Weges, den der Sturm nimmt, ungleich vertheilt sind. Die Tornados haben 
durchgehends eine Geschw. von 130 km pro Stunde (36 m pro Sek.) bei einer Breiten- 
Ausdehnung von 300 m, 
5. Die Bahn der grössten Zerstörung umfasst ihrer ganzen Längenerstreckung 
nach Winde, welche aus entgegen gesetzten Richtungen kommen 
Deshalb besteht in gewissen Augenblicken die Wirkung des Windes nicht etwa 
darin, einen Gegenstand umzuwerfen, wegzuführen oder ihn zu zermalmen, sondern 
darin denselben — um eine vertikale Axe drehend, zu würgen. Daher rühren 
Hebungen von Gebäuden, mit Rückkehr in ihre frühere Stelle nachdem eine Zer- 
trümmerune stattgefunden hat, Baum-Entwurzelungen etc. 
6. Die Zeit, während welcher ein Gegenstand der Wirkung eines Tornados 
ausgesetzt bleibt, beträgt von 6-—-60 Sek.; die Maximal-Gewalt im Zentrum hält 
wahrscheinlich weit über die untere Grenze hinaus an. Ein der Einwirkung eines 
Tornado ausgesetztes Gebäude empfängt nur einen einzigen, einem Hammer- 
schlage vergleichbaren Stoss, mit welchem die Zerstörung vollendet ist. 
7. In der Gegend des Mittelpunktes (Trichter) eines Tornados entsteht ein 
vertikal aufwärts gehender Strom, dessen Bestreben, mit hinwee zu führen und zu 
zerstören, durch die innerhalb des Trichters vorhandene lokale barometr. 
Depression gefördert wird. Die in einem Gebäude etc. eingeschlossene, unter 
viel höherm Druck stehende Luft sucht nach aussen frei zu werden. Der dabei 
stattfindende Ueberdruck wird oft grösser als 20 mm Quecksilbersäule, d. h. 
350 kg pro qm; derselbe kann aber noch 10 mal stärker werden. 
Eine Spezialstudie über die Wirbelstürme liegt vor in der Schrift: Dr. Reyn. 
Wirbelstürme ete.; Hannover 1872 
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