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Baustatistik.
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Der technische Apparat kann in vielen Fällen ausreichend dargestellt werden
durch die Grösse des Gebäudes in am, beb. Grundfl. oder ebm umbauten Raumes.
In einzelnen Fällen sind noch besondere Anlagen und Einrichtungen nach ihrem
Umfange ins Auge zu fassen.
Der Effekt kann in zweifacher Weise dargestellt werden.
Bei vielen Gebäude - Gattungen ist eine bestimmt gegebene Zahl von Nutzein-
heiten vorhanden, wie bei Schulen die Zahl der Schüler, bei Krankenhäusern die
Zahl der Betten, bei Theatern die Zahl der Zuschauer. Der Nutzeffect ist darstellbar
durch die relative Zahl, welche den Gebäude-Inhalt pro Nutzeinheit angiebt.
In manchen Fällen wird aber die Darstellung des Nutzeffekts durchsichtiger und die
Kiffekts-Zahl praktisch brauchbarer wenn man diejenigen Räume ins Auge fasst,
die nach Zahl und Grösse durch die Zweck-Erfüllung des Gebäudes gegeben sind
und das Verhältniss ihres Rauminhalts oder ihrer Fläche zum Rauminhalt oder
zur Grundfläche des gesammten Gebäudes darstellt. Viele Gebäude-Gattungen, für
welche andere Nutzeinheiten nicht angebbar sind, werden durch diese Verhältniss-
zahl überhaupt erst der statistischen Untersuchung zugänglich. Stellt man z. B.
fest, wie sich für gewisse Wohnhaus-Typen im einzelnen Geschoss der nutzbare
Zimmerraum zur bebauten Grundfläche oder der gesammte Zimmerinhalt zum Ge-
bäude-Inhalt verhält, so gewinnt man einen raschen Ueberblick über das, was auf
einem gegebenen Grundstück in ökonomisch-baulicher Beziehung sich leisten lässt,
wie verschiedene Grundriss-Typen in Bezug auf den Nutzeffekt sich zu einander
verhalten und man vermag in aller Kürze eine Reihe von vergleichenden Ueber-
schlags-Rechnungen über Baukosten, Rentabilität etc., welche für die generelle Fest-
stellung des Bauprogramms und des Projekts nothwendig sind, auszuführen.
Bei Schulgebäuden ist die Zahl der Schüler von vorn herein gegeben; die
Grössen-Verhältnisse der Klassen (Fläche, Rauminhalt) sind hiermit durch bestimmte
Verhältniss-Zahlen ebenfalls fest gestellt. In Beziehung auf die Verhältnisse weiterer
Räume: Aula, Spezialklassen für Physik, Zeichnen etec., Bibliothek, Konferenz-Zimmer
und dregl., bleibt immer ein gewisser Spielraum und werden daher die relativen
Zahlen, welche den kubischen Inhalt des Gebäudes pro Schüler darstellen, sehr
schwanken, ohne dass ein Kriterium gegeben ist, welches die Ursache der Schwan-
kungen beurtheilen lässt. Die Verhältnisse werden durchsichtige, wenn man den
Klassen-Inhalt zur Einheit nimmt und sein Verhältniss zum Inhalt der sonstigen
Nutzräume (excl. Korridore, Treppen etc.), sowie zum gesammten Gebäude-Inhalt
darstellt. Diese als Beispiele. Noch werthvoller für Aufstellung vergleichender
genereller Projekte und Feststellung des Bauprogramms, wird derartiges statistisches
Material bei grossen und komplizirten Bau-Anlagen.*
Bei weiterem Eindringen wird die Dispositions-Statistik noch andere Momente,
welche sich zur zahlenmässigen typischen Darstellung eigenen, zu untersuchen haben.
Man wird z. B. geben bei Schulen und Krankenhäusern: die relativen Zahlen für die
Grösse der unbebauten Grundstücks-Fläche, für die Fensterflächen in Schulzimmern
und Krankenzimmern, für die Ventilation, in Krankenhäusern; ferner Angaben über
Wasserversorgung (Wasserquantum, Zahl und Grösse von Reservoiren etc.) Grösse
der Wirthschafts-Räume und dere!.
Verhältnisse, welche sich nicht zur typischen Darstellung eignen, bleiben besser
unberücksichtigt, da sie die Tabellen unnützer Weise unübersichtlich und schwerfällig
machen. Detail muss in Bau-Beschreibungen studirt werden.
Eine wünschenswerthe Ergänzung der Dispositions-Statistiken bilden:
f. Betriebs - Statistiken.
Durch dieselben ist zu untersuchen: ob und wie die Anordnungen vorhandener
Bau-Anlagen dem Bedürfniss entsprochen haben, sowie welchen Veränderungen das
Bedürfniss unter äusseren Einflüssen unterliegt; ebenfalls nur so weit die bezüglichen
Verhältnisse sich zur zahlenmässigen typischen Darstellung eignen. Sie liefern das
Material zu einer Kritik der Disposition vorhandener Bau-Anlagen, so wie zur Er-
mittelung des Bedürfnisses bei Aufstellung von Bau-Programmen. Betriebs-Statistiken
werden bereits vielfach geführt, nehmen aber noch nicht immer ausreichende Rück-
sicht auf die baulichen Verhältnisse.
*) Vergl. Deutsch. Bauzeitg. 1884, S. 308.